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Umgebung
von Carpentras
Genau wie für Carpentras bedeutete
der Bau des Kanals in der Mitte des
19. Jh. einen Aufschwung der Land-
wirtschaft, von der Pernes auch bis
heute in erster Linie lebt. Neben
Früchten ist vor allem Spargel wichtig,
denn Pernes hat den weit und breit
größten Markt für das feine Stangen-
gemüse.
Pernes-les-Fontaines III/C3
Es war schon am Anfang des 14. Jh.,
als Pernes seine Vorherrschaft im
Comtat an Carpentras abtreten musste.
Seitdem ist es viel kleiner und unbe-
deutender als dieses, aber schöner al-
lemal. Obwohl es den Kampf um die
Macht verlor, hat es sich ein außerge-
wöhnliches architektonisches Erbe be-
wahrt, und das vom Mittelalter bis ins
18. Jh. Über die charmante Altstadt
verteilen sich zudem fast 40 oft sehr
schön skulpturierte Brunnen, daher
der Beiname „les Fontaines“. Symbol
für die Notwendigkeit des Wassers in
einem trockenen, heißen Landstrich,
machen sie die Perle du Comtat zu ei-
ner frischen Oase.
Sehenswertes
Wie so viele Orte trug auch Pernes
seine mittelalterlichen Stadtmauern
im 19. Jh. ab. Immerhin kreisen noch
drei imposante Tore den Altstadtkern
ein, die Porte Villeneuve (14. Jh.) na-
he des Office de Tourisme, die Porte
de St-Gilles (14. Jh.) am Canal de Car-
pentras und die Porte Notre-Dame
(16. Jh.). Zu ihr führt (vom Office de
Tourisme) der Quai de Verdun am
hübschen Nesque-Ufer entlang. Das
Tor selbst verbindet eine Brücke mit
der Kapelle Notre-Dame-des-Graces
(1510-15) auf der anderen Seite des
Flusses, die im Zweiten Weltkrieg
stark beschädigt, aber wieder aufge-
baut wurde.
Von hier sieht man schon die ausge-
sprochen schlichte und strenge Fassa-
de der Kirche Notre-Dame-de-Naza-
reth, ein typisches Beispiel provenzali-
scher Romanik und der Notre-Dame-
des-Doms in Avignon sehr ähnlich.
Von dem ersten Bau aus dem 11. Jh. ist
lediglich die Apsis übriggeblieben; ihr
fügte man im 12. Jh. ein Schiff mit
spitzbogigem Tonnengewölbe hinzu.
Als die Kirche im 14. Jh. einzustürzen
drohte, bekam die Westfront eine
neue Gestalt, außerdem entstanden
Geschichte
Obwohl Pernes schon eine der gal-
lo-römischen Siedlungen der Region
gewesen sein muss - sie hieß Paternae
- weiß man kaum etwas über seine
Geschichte bis zum Jahr 1000. 1125
fiel es an die Grafen von Toulouse, um
ein Jahrhundert später mit dem Com-
tat Venaissin in den Besitz des Heili-
gen Stuhls überzugehen. 1274, als die
Päpste die Regierung des Comtats
übernahmen, wurde Pernes zur
Hauptstadt, bis es 1320 von Carpen-
tras abgelöst wurde. Durch nichts ge-
schützt als seine Burg, war es ein will-
kommenes Opfer umherziehender
Banden; im 15. und 16. Jh. endlich um-
zog ein Mauerring die Stadt.
 
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