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steht sie viel zu sehr im Schatten der
berühmten Römerfunde, dabei birgt
auch sie ihre Schätze und vor allem
viel Atmosphäre.
Ganz unverhofft stößt man inner-
halb der mittelalterlichen Anlage
nicht nur auf prächtige Hôtels particu-
liers aus dem 16. bis 18. Jh., sondern
auch auf das ehemalige Rathaus
(18. Jh.) und den Bischofspalast (Rue
de l'Évêché). Weil der Weg zur Notre-
Dame-de-Nazareth auf der anderen
Seite des Flusses zu beschwerlich war,
entstand auf dem Ostzipfel des Fel-
sens am Ende des 15. Jh. eine neue
Kirche. Ihre elegante Fassade im jesui-
tischen Stil des Barock erhielt sie je-
doch erst im 18. Jh.
Auf der entgegengesetzten Seite
der Befestigungsstadt erhob sich einst
die Porte Neuve, ein zweites Stadttor,
das einen direkten Zugang zum
Marktplatz und zum Judenviertel
eröffnete, als die Zeiten wieder siche-
rer waren.
Zur Schlossruine führen die oberen
Straßen. Eine Besichtigung von innen
ist gefährlich und nur im Rahmen einer
Führung des Office de Tourisme mög-
lich (meist sonntags, genaue Termine
sind dort zu erfragen).
auch Schuld daran, dass die Kirche im
späteren Mittelalter kaum mehr be-
nutzt wurde. Schade um dieses
Schmuckstück romanischer Baukunst,
das wohl auf das 11. und 12. Jh. zu-
rückgeht, vielleicht auch auf noch
frühere Zeiten. Fest steht, dass der
Chorraum der älteste Teil sein muss
(6., 7. oder 11. Jh.). Er besteht aus einer
Hauptapsis und zwei kleineren Neben-
apsiden; außerdem ist der erhöhte Bi-
schofsstuhl (kathedra) erhalten. Von
der dreischiffigen Ursprungskirche,
die zu diesem Chor gehörte, blieben
nur die Seitenschiffmauern erhalten.
Aber auch die spätere, heute zu se-
hende Kirche weist neben dem Haupt-
schiff die für provenzalische Romanik
so typischen schmalen und steilen Sei-
tenschiffe auf, die wie Korridore wir-
ken. Charakteristisch ist auch die Über-
wölbung durch Tonnen, doch ganz
und gar außergewöhnlich erscheint die
Helligkeit in der Kirche, vor allem
durch Lichteinfall im Chor und die klei-
nen rundbogigen Fenster im Schiff.
Die Grundmauern des Cloître gehen
auf das 11. Jh. zurück, die Galerien je-
doch auf das folgende Jahrhundert.
Lange Zeit völlig vernachlässigt und
dem Verfall überlassen, musste der
Kreuzgang im 19. Jh. von Grund auf
renoviert werden. Man erkennt dies
vor allem an den unterschiedlichen
Gewölbeformen - im Nord- und
Westflügel Gratgewölbe, sonst Ton-
nengewölbe - und an der Überarbei-
tung der Säulen und Kapitelle. Den-
noch ist der romanische Charakter im
Wesentlichen erhalten geblieben. Wie
in Arles und Montmajour folgen die
Kathedrale
Notre-Dame-de-Nazareth
Im Sinne der vier streng voneinan-
der geschiedenen historischen Städte
Vaisons liegt die Kathedrale nicht ganz
korrekt, nämlich auf der Römerseite.
Unter ihr befinden sich daher Reste ei-
nes großen römischen Gebäudes, viel-
leicht eines Tempels. Diese Lage ist
 
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