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Umschlagplatz für Obst, Gemüse,
Wein und andere landwirtschaftliche
Erzeugnisse seiner sehr fruchtbaren
Umgebung.
um das Städtchen mit seinem verteidi-
gungstechnisch praktischen Hügel
stritt. Raymond V. errichtete dort oben
kurzerhand eine Burg, in deren
Schutz sich die Bewohner seit dem
14. Jh. ansiedelten. Die längst zerstör-
te Römerstadt wurde ganz aufgege-
ben und erst im 18. und 19. Jh. wieder
besiedelt. Danach verfiel wiederum
die mittelalterliche Stadt. Erst seit neu-
ester Zeit dient sie vor allem Städtern
als Zweitwohnsitz.
Geschichte
Nachdem die Römer, von Marseille ins
Land gerufen, 123 v. Chr. das Zentrum
der Saluvier bei Aix zerstört hatten, un-
terwarfen sie wenig später auch kur-
zerhand die Voconiter. Da sich diese
aber als gute Bundesgenossen erwie-
sen, gewährten die Eroberer ihrer
Stadt große Selbstständigkeit und den
Verbündeten-Status einer Civitas foe-
derata. Bald schon zogen sie vom Fel-
sen in die Ebene, und Vasio Voconti-
orum (so lautete Vaisons römischer
Name) entwickelte sich im 1. und 2.
Jh. n. Chr. zu einer der reichsten Sied-
lungen der Narbonensis. Obwohl oder
gerade weil sie abseits der wichtigen
Verkehrswege lag, zog es auch viele
Römer hierher, sei es zur Erholung, sei
es, um sich niederzulassen. Die Reste
der prächtigen Privathäuser dokumen-
tieren nicht nur typisch römische Ar-
chitektur, sondern auch immensen
Wohlstand.
Im 3. Jh. entstand dann wohl die ers-
te christliche Gemeinde Vaisons, spä-
testens am Anfang des 4. Jh. gab es ei-
nen Bischof. In den Zeiten der Germa-
neneinfälle schwand die Bedeutung
der Stadt; einzig Macht und Einfluss
des Bischofs blieben konstant und si-
cherten Vaison ein recht ruhiges Da-
sein. Damit sollte es aber vorbei sein,
als sich der hohe Kirchenherr im
12. Jh. mit dem Grafen von Toulouse
Sehenswertes
Ganz anders als das benachbarte
Orange, das nach einem rasterartigen
Grundriss gebaut wurde, entwickelte
sich Vaison als eine Stadt ohne beson-
dere Planung; nicht einmal eine Befes-
tigung war notwendig. Die unregel-
mäßige Anordnung der Häuser und
Straßen deutet auf eine eher anarchi-
sche Bauweise hin, vielleicht, weil die
Stadt auf vorher bestehenden Häusern
der Gallier aufbaute.
Ganz anders auch als in Orange
muss der Geist gewesen sein, der in
der Stadt wehte: Die Anlage der Vete-
ranen-Kolonie Arausio war ganz von
der Ideologie des Triumphes beseelt,
während in Vaison niemals Veteranen
angesiedelt wurden und die Römer
sich offensichtlich gut mit den vorheri-
gen Bewohnern einigen konnten.
Dennoch war auch Vaison reich an
monumentalen Bauwerken und er-
streckte sich auf immerhin 60 bis
70 ha, von denen seit Anfang des
20. Jh. etwa 15 ha freigelegt wurden.
Ausgerechnet aber das Stadtzentrum
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