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Am besten erhalten zeigt sich die
Nordseite, wo wir im oberen Teil die
üblichen Kampfszenen und militäri-
schen Symbole vorfinden: Helme, Sä-
bel, allerdings auch Totenköpfe erin-
nern daran, dass die Unterwerfung
Galliens kein Spaziergang war. Oben
auf dem mittleren Sockel fällt die
Skulptur eines Steinbocks auf, Symbol
der zweiten Legion.
Auch auf der Südseite wird ge-
kämpft; hier treten etwa ein bewaffne-
ter Römer und ein nackter Gallier ei-
nander zum Zweikampf gegenüber.
Darstellungen der Seestreitkräfte äh-
neln denen der Nordseite, beziehen
sich aber nicht auf ein konkretes Ereig-
nis, sondern dokumentieren allgemei-
ne maritime Vorherrschaft. Die Ostsei-
te zeigt Gefangene, die lange Haare
und Bärte tragen, also als Barbaren sti-
lisiert sind. Die Westseite ist großen-
teils rekonstruiert.
Die überaus reiche Bildersprache,
künstlerisch fein gestaltet und von gro-
ßer Ausdrucksstärke, vermittelt dank
der sehr realistischen Darstellung nicht
zuletzt den Historikern Erkenntnisse
über die Waffen- und Kampftechnik
der Zeit. Der Bogen dokumentiert
darüber hinaus aber die römische
Herrschaftsphilosophie gegenüber ei-
nem in ihren Augen unzivilisierten
Land. Die Kampfszenen sind daher,
wenn es um Sieg oder Niederlage
geht, rein symbolisch und nicht etwa
historisch zu verstehen. Römische Un-
terlegenheit, auch die gab es ja zeit-
weilig, wird natürlich ausgespart.
Der für das Mittelalter typische res-
pektlose Gebrauch solcher Monu-
mente ließ auf der Plattform dieses Bo-
gens einen festungsartigen Aufbau
entstehen. Darin hockten die Fürsten
von Orange in engen und, wie man
vermuten darf, unbequemen Räumen
und blickten durch Schießscharten
nach draußen.
Im 18. und 19. Jh. stellten erste Res-
taurierungen den ursprünglichen Zu-
stand wieder her.
Kathedrale
In der Altstadt , heute eine blitzblan-
ke Fußgängerzone, drängen sich die
Häuser so dicht um die Kathedrale
Notre-Dame-de-Nazareth herum, dass
Der Triumphbogen in Orange
 
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