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Grafschaft
Venaissin
Überblick
Noch heute sehen sich die Proven-
zalen des Nordwestens als Bewohner
des Comtat Venaissin, kurz Comtat,
obwohl die alte Grafschaft längst nicht
mehr existiert.
Das liegt an der Sonderrolle, die das
Comtat nach dem Ausgang der Katha-
rerkriege (1229) zu spielen begonnen
hatte: Seither war es Besitz des Paps-
tes - zunächst als Nachbar der gräfli-
chen Provence, schließlich als Enklave
inmitten des französischen Königrei-
ches (ab dem Ende des 15. Jh.). Wäre
die Revolution nicht gewesen, würde
dieses schöne Fleckchen Land viel-
leicht noch immer dem Papst gehö-
ren, denn erst 1791 gelang es Frank-
reich, das Comtat zu annektieren. Die
damalige Verwaltungsreform machte
es zum Département Vaucluse, zu-
sammen mit dem Land von Apt, dem
Plateau de Vaucluse und dem Lu-
beron-Gebirge.
Das alte Papstland erstreckte sich
von Vaison-la-Romaine im Norden bis
nach Cavaillon im Süden und von der
Rhône bis an die Westausläufer der
Vaucluse-Berge. Seit jeher gehörte
auch die Enklave von Valréas dazu, die
jedoch - im Drôme gelegen - nicht zu
unseren Reisezielen zählt. Orange da-
gegen, die alte Römerstadt mit ihrem
berühmten Theater und dem imposan-
ten Triumphbogen, war niemals Teil
der Grafschaft. Geografisch gehört
Orange jedoch in dieses Kapitel,
schon allein, weil es als klassisches Tor
zur Provence gilt.
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