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fast die ganze Produktion der Côtes
du Rhône vereinnahmt. Dies sind nun
auch genau die Gebiete, die in unse-
rem Reisegebiet liegen (Gard und
Vaucluse). Hier an der südlichen Rhône
regiert der Wein wie ein Souverän
über das Leben der Menschen wie
über das Gesicht der Landschaft. Plant
man einen ausgesprochenen Wein-Ur-
laub in der Provence, dann mit Sicher-
heit hier, in diesem Mosaik lokaler Ap-
pellationen; davon jedoch später.
Im Gard wächst der Wein auf Kalk-
steinplateaus mit sandigen Böden, auf
der anderen Seite des Flusses in wei-
ten Ebenen, allenfalls leicht hügelig.
Die Reben scheinen sich hier am
wohlsten zu fühlen, auf lockeren Sand-
böden oft mit großen Mengen Kiesel-
steinen, welche die Rhône im Laufe
der Zeit aus den Alpen mitgebracht
hat. Doch es gedeihen auch einige
Spitzenweine an den Hängen der
Dentelles de Montmirail.
Neben den herkömmlichen Côtes
du Rhône-Weinen gibt es seit 1966
die Côtes du Rhône Villages, hoch-
wertige und lagerfähige Weine, zu de-
nen u. a. Beaumes-de-Venise, Rasteau,
Sablet, Séguret, Vinsobres und Valréas
(Drôme) zählen. Vielfach sind sie
berühmte Weine von deutlich schwe-
rerem, würzigerem Charakter, die
schneller zu Kopf steigen.
eine Reihe fast winziger, gerade des-
halb aber berühmter A.O.C.-Gebiete.
Eben weil diese Anbaugebiete so ex-
trem klein sind, stehen sie im Rang ei-
nes regelrechten Gütesiegels: Hohe
Qualität, markanter Charakter und kei-
ne so extremen Schwankungen zwi-
schen den einzelnen Winzern.
Als Vorbild für alle A.O.C.-Weine
Frankreichs rangiert der Châteauneuf-
du-Pape gleich hinter Bordeaux und
Burgund. Das prestigeträchtigste An-
baugebiet der Mittelmeerregion trohnt
in 120 m Höhe über der Ebene des
Comtat Venaissin. Der „Vignoble de
Châteauneuf-du-Pape“ mit seiner au-
ßergewöhnlich schönen, leicht gewell-
ten Landschaft geht tatsächlich min-
destens auf die Zeit der Päpste (14. Jh.)
zurück, bestand aber wohl schon
früher. Die hohen Herren richteten
hier nicht nur ihren Landsitz ein, son-
dern brachten auch das nötige Geld
für den kostspieligen Weinanbau mit.
Die Qualität des päpstlichen Trop-
fens beruht vor allem auf dem Boden,
einem Gemisch aus runden Kieselstei-
nen mit Sand und Lehm in charakteris-
tischem Rot. Auch der Wein ist von
schöner dunkelroter Farbe, schmeckt
sehr kräftig bis muskulös und sollte
erst nach einem gewissen Reifungs-
prozess genossen werden. Der Weiß-
wein, von den Päpsten bevorzugt, hat
sich rar gemacht, dennoch ist sein
Reichtum an Aromen bemerkenswert.
Wie wertvoll der Boden ist und wie
teuer sich dieser Wein verkaufen lässt,
zeigt eine Fahrt durch den Vignoble,
wo jeder Zentimeter mit Reben be-
pflanzt ist.
Châteauneuf-du-Pape
Während bisher von großflächigen
Gebieten die Rede war, bei denen die
Qualität des einzelnen Weines ganz
von der Sorgfalt und den Möglichkei-
ten des Winzers abhängt, gibt es auch
 
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