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ihr einher, auf Provenzalisch zu lehren
- sonst drohten Strafen. Ein Übriges
taten die Erfordernisse des modernen
Lebens im 20. Jh.: Nicht nur Verkehr
und Mobilität, Arbeitsmarkt und Mi-
litärdienst, sondern vor allem auch die
zentrale Rolle von Paris, wo alle Fäden
zusammenlaufen. Bedenkt man je-
doch, dass vor dem Zweiten Weltkrieg
noch viele Provenzalisch sprachen
oder zumindest verstanden, hat es
nicht weniger als 400 Jahre gedauert,
bis sich das Französische als Haupt-
sprache wirklich durchsetzen konnte.
Heute beleben nicht zuletzt die Versu-
che zur Dezentralisierung die alten,
fast vergessenen Regionalsprachen.
Zumindest aber lebt das Provenzali-
sche im Französischen weiter, als die-
ser charakteristische Akzent des Midi
mit seiner besonderen Aussprache
und seinen eigenen regionalen Aus-
drücken. Hört man zum Beispiel das
Wort Päng, so ist damit bestimmt kein
Knall gemeint, sondern Pain, das Brot,
denn der Süden verzichtet fast voll-
ständig auf Nasale. Bjäng, würde ein
Provenzale jetzt sagen, „Gut ist's,
kommen wir zum Schluss“.
Die Provence ist zweisprachig
 
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