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namen provenzalischer Dörfer sind
häufig politischen Ursprungs.
Gleichzeitig geben diese Vereine,
wie auch ganz allgemein der Platz als
Stätte der Begegnung, eine Bühne ab
für die große Leidenschaft jedes ech-
ten Provenzalen: das Spiel. An erster
Stelle ist natürlich Boule zu nennen,
das früher an allen möglichen Stellen
des Dorfes gespielt wurde. Im 18. Jh.
gab es so Anlass zu der Verordnung,
während eines Gottesdienstes nicht
näher als 300 Schritte von der Kirche
entfernt zu spielen.
Heute verfügt jedes Dorf über mehr
oder minder offizielle Plätze; durchge-
setzt hat sich schon seit der Jahrhun-
dertwende die Variante Pétanque ( à
ped tanco, mit fest stehenden Füßen).
Konkurrieren kann mit Boule allen-
falls das Kartenspiel im Café. Beide
Spiele werden öffentlich ausgetragen,
beide geben Anlass zu immer neuen
Diskussionen. Beide auch sind den
Männern vorbehalten, ihrem Ehrge-
fühl, ihrer Freude an List und Tricks,
ihrem Sinn für den Wettbewerb, der
eine regelrechte Gegenhierarchie im
Dorf etablieren kann: der beste Spieler
genießt enormes Ansehen.
So verbringt im traditionellen Dorf-
leben der Mann den größten Teil sei-
ner Freizeit nicht zu Hause, sondern
Eine ernsthaft betriebene
Angelegenheit: das Pétanquespiel
 
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