Civil Engineering Reference
In-Depth Information
11.2.2 Leichtbautreppen
Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Trittschalldämmung der in Reihen-
häusern und Maisonettewohnungen ausgeführten Leichtbautreppen in Stahl- oder Holzbau-
weise oft unzureichend ist und dann als sehr störend empfunden wird.
Leichtbautreppen werden in der Regel punktuell an Wohnungs-, Haustrennwänden, Innenwän-
den und der Rohdecke oder auf dem schwimmenden Estrich befestigt. Dadurch erfolgt beim
Begehen der Treppe die Körperschallübertragung in den Baukörper.
Zur Prognose der Trittschallübertragung von Leichtbautreppen existiert bisher keine genormtes
Rechenverfahren, Planer sind daher auf wenige schalltechnische Untersuchungen [30] bis [32]
und Erfahrungswerte angewiesen.
EinÀ uss des Baukörpers
Die Trittschalldämmung einer Leichtbautreppe wird entscheidend durch die Schalldämmung
der Wand geprägt, an der sie befestigt ist. D.h., im Massivbau sind Treppenraumwände mit ei-
ner hohen À ächenbezogenen Masse zu wählen. Bei Beschwerden sind immer zuerst die schall-
dämmenden Eigenschaften der Wände und Decken zu prüfen und ggf. zu verbessern.
Grundrissgestaltung
Treppen sollten möglichst an Wänden angebracht werden, die nicht direkt an schutzbedürftige
Räume grenzen, um Schallminderungen durch die Stoßstellendämmung zu erreichen. Siehe
auch Tabelle 10.2-1.
Befestigungspunkte
Die Körperschallanregung der angrenzenden Bauteile ist abhängig von der Art, Lage und An-
zahl der Ankopplungspunkte. Wirkungsvolle Entkopplungen sind möglich:
• Einsatz von federnden Elementen (Elastomerlager), z.B.
- elastische AuÀ ager zwischen Treppenstufe und Holm
- Schalldämmunterlagen bei den AuÀ agern (Antritt / Austritt)
- schalldämmende Wandanker (siehe Bilder 11.2.2-1 und 11.2.2-2)
• Bei ausreichender Holmstärke von geradlinigen Stahlholmtreppen oder ausreichender
Höhe der Wangen bei Holzwangentreppen ist ein Verzicht/eine Reduzierung auf Wandla-
ger möglich, oder es kann der Ersatz eines Wandlagers durch eine Stütze geprüft werden.
• Abrücken der Wange einer Holztreppe von der Treppenraumwand und Einsatz von Eck-
auÀ agern, die keine Verbindung zur Trennwand haben
• Aufgrund des Schwingungsverhaltens einer Wand sind Ankopplungspunkte im Randbe-
reich der Wand günstiger als in Wandmitte.
• Die AuÀ agerung der Treppe auf den schwimmenden Estrich mindert die Trittschalleinlei-
tung in die Rohdecke, es sind aber statische Vorgaben zu beachten.
• Bei AuÀ agerung der Treppe direkt auf der Rohdecke ist auf jeden Fall eine Elastomerla-
gerung erforderlich. Zu beachten ist, dass durch die Durchdringung (der Holme) durch
den Estrich keine Schallbrücken zwischen Estrich und Rohdecke entstehen sollten.
 
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