Civil Engineering Reference
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7
Anforderungen und Nachweis Luftschallschutz
(Teil C: Emissionen aus dem Gebäude ins Freie)
7.1
Nachweis- und Bemessungsverfahren nach DIN EN 12354-4
7.1.1 Allgemeines
Die Nachweisführung des erforderlichen baulichen Schallschutzes im Industrie- und Gewer-
bebau weist gegenüber den aus der DIN 4109 bekannten Ansätzen aus dem Wohnungsbau
(und entsprechend auch Gebäuden mit vergleichbaren Nutzungen) einen grundlegend anderen
Charakter auf. Während nach DIN 4109 für den Wohnungsbau o.ä. die erforderlichen Schall-
dämm-Maße für die trennenden Innen- und Außenbauteile vorgegeben werden, sind im Indus-
trie- und Gewerbebau die Außenbauteile so zu bemessen, dass am schalltechnisch ungünstigst
gelegenen Immissionsort der nächsten Wohnbebauung ein nach TA-Lärm [7] vorgegebener
Schalldruckpegel nicht überschritten wird.
Damit wird für den Nachweis/die Bemessung der Gebäudehülle im Industrie- und Gewerbe-
bau eine recht komplexe Gesamtbetrachtung der Schallausbreitung erforderlich, die als verein-
fachte Übersicht in Bild 7.1.1-1 skizziert ist.
Hinweis: Die VDI 2571 „Schallabstrahlung von Industriebauten“ wurde mit Hinweis auf die
Verwendung von DIN 12354-4 und die DIN ISO 9613-2 zurückgezogen.
Bild 7.1.1-1 Skizze der Schallausbreitung zwischen dem Emissionsort/Schallquelle S (z.B.
Maschinen in einer Industriehalle) und dem Immissionsort E (vor dem geöffneten Fenster der
schalltechnisch nächstliegenden Wohnbebauung)
Das in DIN EN 12354-4 beschriebene Berechnungsmodell deckt - wie im obigen Bild dar-
gestellt - somit nur einen Teilbereich des gesamten Schallausbreitungsvorganges ab; es be-
schränkt sich darauf, denjenigen Schallleistungspegel zu ermitteln, der von der AußenÀ äche
eines Gebäudes infolge von Luftschall im Innern des Gebäudes abgestrahlt wird.
Für den schalltechnisch vorgelagerten Teil sind mithin raumakustische Berechnungen oder
auch entsprechende Schallmessungen zur Ermittlung der sich aus der Hallennutzung erge-
 
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