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direkte oder die Flankenübertragung durch die beteiligten Bauteile kennzeichnen, sowie auf
theoretisch abgeleiteten Verfahren. Das sogenannte „detaillierte Modell“ dient der Berechnung
in Frequenzbändern (Oktav- oder Terzbänder), aus denen sich dann die Einzahlangaben für
Bauteile oder Gebäude errechnen lassen. Auf der Grundlage dieses detaillierten Modells wird
ein sogenanntes „vereinfachtes Modell“ mit eingeschränktem Anwendungsbereich abgeleitet,
das unter Verwendung der Einzahlangaben der Bauteile unmittelbar die Einzahlangabe des
Gebäudes berechnet.
Beide Modelle basieren auf Erfahrungen mit Voraussagen für Wohngebäude. Sie können auch
für andere Arten von Gebäuden angewendet werden, soweit deren Baukonstruktionen und die
Abmessungen der Bauteile nicht zu stark von denen in Wohnbauten abweichen.
Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich vor dem Hintergrund der üblichen praxis-
relevanten Anwendungsbereiche auf das vereinfachte Modell.
Die Randbedingungen für die Anwendung des vereinfachten Modells sind wie folgt:
Die Berechnung des Bauschalldämm-Maßes R' w erfolgt als Einzahlangabe
bei f = 500 Hz.
Die Eigenschaften der beteiligten Bauteile werden ebenfalls als Einzahlangabe
erfasst.
Die Bauteile sind in der Hauptsache homogen.
Alle À ankierenden Bauteile sollten im Sende- und im Empfangsraum im Wesent-
lichen gleich sein.
Es wird ausschließlich die Körperschallübertragung betrachtet.
6.5.2 Ansatz zur Ermittlung des bewerteten Bauschalldämm-Maßes
Im Kapitel 4.1.13 „Schallübertragungswege“ wird für nebeneinanderliegende Räume differen-
ziert zwischen Nebenwegübertragungen (ĺ jede Form von Schallübertragung, die nicht über
das trennende Bauteil erfolgt; wobei weiter differenziert wird in „Luftschall-Nebenweg-Über-
tragung“ und „Körperschall-Nebenweg-Übertragung“) und Flankenwegübertragungen (ĺ
Körperschallübertragung in À ankierenden Bauteilen unter Ausschluss von Undichtigkeiten).
Da zur Zeit (ĺ Normenstand) keine genormten Messverfahren zur Verfügung stehen, um die
indirekte Luftschallübertragung für Übertragungssysteme als Ganzes zu kennzeichnen, be-
schränken sich die Nebenwegübertragungen in beiden o.g. Modellen auf die Berücksichtigung
der Flankenwegübertragungen. Damit ergeben sich dann im Rahmen des hier beschriebenen
vereinfachten Modelles für ein trennendes Bauteil zwischen zwei Räumen üblicherweise 13
Übertragungswege, vgl. Bild 6.5.2-1 und Tabelle 6.5.2-1.
Bild 6.5.2-1 De¿ nition der
Schallübertragungswege ij
zwischen zwei Räumen
 
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