Civil Engineering Reference
In-Depth Information
6.3
Nachweisverfahren nach DIN 4109 Bbl. 1 für Gebäude in
Skelett- oder Holzbauweise
6.3.1 Einführung
Die Schallübertragung zwischen zwei Räumen erfolgt allgemein sowohl über das trennende
Bauteil als auch über die À ankierenden Bauteile. In Massivbauten mit biegesteifer Anbindung
der À ankierenden Bauteile treten somit die Übertragungswege gemäß Bild 6.3.1-1 rechts auf.
In Gebäuden in Holz- oder Skelettbauweise mit biegeweicher Anbildung der À ankierenden
Bauteile spielen die Übertragungswege Fd und Df nur eine untergeordnete Rolle. In diesen
Gebäuden müssen somit nur die Direktschallübertragung über das trennende Bauteil und die
Schall-Längsleitung über die Flankenwege Ff bewertet werden (siehe Bild 6.3.1-1 links).
Bild 6.3.1-1 Angabe der unterschiedlichen Flankenwege für eine biegeweiche (kein kraft-
schlüssiger Verbund, beispielsweise bei Einlage weicher Zwischenlage) sowie eine biegestei-
fe (beispielsweise bei Mörtelfuge oder einbindender Vermauerung) Anbindung des tren-
nenden Bauteils (hier: Trennwand) an die À ankierenden Bauteile (hier: À ankierende Wände).
Der Großbuchstabe bezeichnet dabei das schallaufnehmende (D: trennendes Bauteil, F:
À ankierendes Bauteil) und der Kleinbuchstabe das schallabstrahlende Bauteil (d: trennendes
Bauteil, f: À ankierendes Bauteil).
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Bei den im Folgenden beschriebenen Nachweisverfahren für Gebäude in Skelett- oder Holz-
bauweise werden folgende Randbedingungen vorausgesetzt:
- Alle an der Schallübertragung beteiligten Bauteile und Anordnungen (auch Lüftungskanäle
und Ähnliches) werden erfasst.
- Die Schall-Längsdämm-Maße der À ankierenden Bauteile werden durch die Art des tren-
nenden Bauteils nicht oder nur unwesentlich beeinÀ usst.
- Die dem Nachweis zugrundeliegenden Rechenwerte werden unter Berücksichtigung der
Anschlüsse an Wände und Decken sowie des EinÀ usses von Einbauleuchten, Steckdosen
etc. ermittelt.
- Der Aufbau wird sorgfältig ausgeführt und überwacht. Alle Undichtigkeiten werden ver-
mieden, sofern sie nicht in den Konstruktionsdetails, die den Rechenwerten zugrundelie-
gen, mit erfasst sind.
- Die À ankierenden Bauteile werden in beiden Räumen (Sende- und Empfangsraum) jeweils
konstruktiv gleich ausgeführt.
- Das verwendete Dichtungsmaterial ist dauerelastisch (Anmerkung: poröse Dichtstreifen
wirken nur in stark verdichtetem Zustand, d.h. unter kontinuierlich hohem Anpressdruck)
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