Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Diese für stoffverarbeitende Anlagen allgemeingültigen Erkenntnisse resultieren aus wis-
senschatlicher Durchdringung des komplexen Projektierungsprozesses und praktischer
Erfahrung bei Investitionsvorbereitung und -realisierung. Sie haben das vorrangige Ziel,
den Projektierungsprozess durch
Zeitverkürzung
,
Qualitätssicherung
und
Aufwandsmini-
mierung
effektiver zu gestalten.
Grundsätze
Folgende Grundsätze gelten für Planung und Projektierung gleichermaßen:
1.
Grundsatz der Komplexität
Die Projektierung umfassteinen Komplex vielfältiger Beziehungen sachlicher, mensch-
licher,zeitlicher,ökonomischerArt.VoraussetzungenfüreinoptimalesGesamtergebnis
sind: die Kenntnis der beeinflussenden Faktoren, der Gesetzmäßigkeiten bestimmter
Vorgänge, der Kausalitätsbeziehungen innerhalb der Teilprozesse und des Gesamtpro-
zesses; das Miteinander der beteiligten Personen.
2.
Stufengrundsatz
Eine wesentliche Voraussetzung zum Vermeiden unnötiger Arbeiten, z.B. detaillierte
Ablaufplanungen oder Berechnungen zum falschen - zu frühen - Zeitpunkt, ist die
stufenweise, vom
Groben zum Feinen
gehende Bearbeitung der Aufgabe.
3.
Variantengrundsatz
Ein Projekt umfasst einen Komplex von Einzelheiten und damit auch von Einzellösun-
gen. Damit die Gesamtlösung ein Optimum wird, müssen von Anfang an
Lösungsvari-
anten
für die Einzelheiten ausgearbeitet und diese zu Gesamtlösungsvarianten kombi-
niert werden. Zur Lösung eines Problems gibt es immer
mehrere
Möglichkeiten, Vari-
anten, die für sich allein betrachtet zunächst günstig sein können, sich aber nicht alle
zu einem optimalen Gesamtergebnis kombinieren lassen.
4.
Ordnungs- und Vereinheitlichungsgrundsatz
Schaffe Ordnung und vereinheitliche! Dieser hinsichtlich Übersichtlichkeit und ratio-
neller Beherrschbarkeit komplexer Probleme wichtige Grundsatzwird besonders durch
folgende Kriterien verkörpert:
•
Gemeinsame Sprache
für Bezeichnungen und Symbole ist zur Vermeidung von Fehl-
deutungen und Doppelarbeit umso wichtiger, je mehr Fachdisziplinen am Vorhaben
beteiligt sind.
•
Elementarisierung und Strukturierung
sind Voraussetzungen dafür, komplexe Ge-
bilde nach einem Ordnungssystem zu strukturieren und zu gestalten und gestaltete
Gebilde organisatorisch beherrschen und weiterentwickeln zu können.
•
Baukastenprinzip
mit seiner ordnenden Wirkung ist Voraussetzung für effektive
Mehrfachnutzung von Erkenntnissen einmal geleisteter Arbeit; Typenbeschränkung
ist besonders bei einzusetzenden Ausrüstungen Voraussetzung rationeller Projek-
tierung,aberaucheffektivererAnwendung(Instandhaltung,Organisation,...).
5.
Grundsatz der Projekttreue
Im Zeitraum zwischen Fertigstellung der Projektlösung und Realisierung sind Än-
derungen nicht auszuschließen. Nachträgliche Änderungen können begründet sein,