Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Sollen beispielsweise für die Kapazitätsbestimmung Simulationen mit 5 verschieden
großen Speichern durchgeführt werden und dafür jeweils nur zwei Varianten der struk-
turellen Einbindung, alle drei Speicherarten, jeweils mit und ohne Steuerung untersucht
werden, müssten bereits 60 Varianten modelliert, simuliert und ausgewertet werden.
Kommen - wie praxisüblich - in dem Anlagenbereich, in dem der Speichereinsatz er-
folgen soll, weitere Fragestellungen hinzu, wie die Anzahl paralleler Maschinen, alternative
Layoutgestaltung und davon abhängige Anzahl Bedienkräte, würde die Anzahl möglicher
Varianten weiter stark ansteigen. Der Zeit- und Kostenaufwand wäre dann auch bei Nut-
zung hocheffektiver Simulationssysteme unakzeptabel hoch. Dazu gehört auch, dass für
eine quantitative Untersuchung mittels Simulation für alle Varianten ausreichend sichere
Daten verfügbar sein müssten. Wäre dies nicht gegeben, müssten an vergleichbaren Anla-
gen solche Daten erhoben oder von potentiellen Projektpartnern akquiriert werden.
Den Ausweg aus dieser Problematik kann die auf der systematischen Experimentpla-
nung und der pragmatischen Erfahrung zahlreicher erfolgreich durchgeführter Simulati-
onsprojekte (siehe [9.2]) basierende Vorgehensweise sein, wie in folgendem Abschnitt be-
schrieben.
9.4.2 Vorgehensweise - Entscheidungsstrategie
Als Handlungshilfe bietet Abb. 9.22 eine strukturierte Vorgehensweise für die Entschei-
dungsunterstützung zum Einsatz eines Störungsspeichers an, die zum Ziel hat,
keine kreative Lösung unbewusst vorzeitig auszuschließen
trotzdem die Anzahl zu betrachtender Varianten (Aufwand) klein zu halten
sicher vergleichbare, quantitative Aussagen zur Entscheidungsfindung zu erhalten.
Das Vorgehen ist in fünf Arbeitsschritte unterteilt, welche die notwendigen Informatio-
nen für Variantenauswahl (A1 bis A3) und Einsatzentscheidung (E1) bereitstellen. Die in
den Arbeitsschritten 1, 2 und 5 für die Simulation genutzten Modelle bauen direkt aufein-
ander auf.
Im ersten Arbeitsschritt werden die Anlagenvarianten (Strukturvarianten) zuerst ohne
Speicher und danach mit einem idealen Speicher gerechnet. Die Simulation ohne Speicher
ist notwendig, um gemessen an deren Ergebnis alle simulierten Varianten in den kommen-
den Arbeitsschritten vergleichen und das Aufwand-Nutzen-Verhältnis unter vergleichbaren
Bedingungen bewerten zu können.
Kann schon die Simulation mit idealem Speicher (unbegrenzte Kapazität, keine Eigen-
störungen,...)keinwirtschatlichsinnvollesErgebnishinsichtlichAufwandfürdasSpei-
chersystem in Relation zum Verbesserungseffekt nachweisen, so sind alle weiteren Schritte
hinfällig.
Ist das Ergebnis hingegen akzeptabel, so wird damit gleichzeitig eine obere Grenze auf-
gezeigt, die nur theoretisch, d. h. im Modell erreichbar ist und welcher sich die System-
 
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