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unmöglich, die resultierenden Simulationsergebnisse ihren Ursachen zuzuordnen. Auch
wenn dadurch die Anzahl zu modellierender, zu simulierender und zu bewertender Vari-
anten deutlich ansteigt, so ist grundsätzlich auf eine gleichzeitige Veränderung von Struktur
und Parametern zu verzichten. Die Ausnahme wäre es, wenn nur wenige feste Kombina-
tionen aus Struktur- und Parametervorgaben relevant sind, wie dies z.B. beim Angebots-
vergleich gegeben sein kann.
Nebenbemerkung: Je später im Entscheidungsprozess die Simulation zur Unterstützung
herangezogen wird, umso geringer sind die Freiheitsgrade (z. B. nur noch zwei bis drei
feste Angebote zurAuswahl).Zu einem möglichstfrühen Zeitpunkt sinddagegen nochalle
kreativen Überlegungen möglich; die Ergebnisse der Simulation können in die Pflichten-
und Lastenhete einfließen und letztendlich Wettbewerbsvorteile ermöglichen.
9.4 Entscheidungsunterstützung für Speichereinsatz
9.4.1 Aufgabenspektrum
Zum Ausgleich deterministischer und/oder stochastischer Differenzen zwischen Anfall
und Bedarf von Gutmengen kommen Speicher in Betracht. Nach ihrer Funktion sind
grundsätzlich Ausgleichsspeicher und Störungsspeicher zu unterscheiden.
Ausgleichsspeicher überbrücken deterministische Unterschiede im Gutstrom, Stö-
rungsspeicher dienen dem Ausgleich stochastisch autretender Unterschiede. Letztere
dienen der Verfügbarkeitserhöhung einer Anlage oder der Gewährleistung eines bestimm-
ten Verfügbarkeitsniveaus; sie entkoppeln angrenzende Anlagenelemente, senken dadurch
strukturbedingte Anlagenstillstände und führen in Abhängigkeit ihres Fassungsvermö-
gens und ihrer Betriebsstrategie zu höherer Anlagenproduktivität und Wirtschatlichkeit
(grundsätzliche Funktion dieser Anlagenelemente siehe Abschn. 1.4 ) .
Speicher, ausgeführt z. B. als Beschickungs- oder Sammelspeicher (siehe auch [9.7])
sindinVerarbeitungsanlagenfüreinenhohenAutomatisierungsgradtechnologischfunkti-
onsnotwendig und ot ezienzerhöhend. Die Simulation kann durch die explizite Model-
lierung, die Nachbildung alternativer Anlagenstrukturen, schnell und sicher quantitative
Ergebnisse erzeugen, die die Entscheidungssicherheit beim Speichereinsatz erhöht. Die op-
timale Speicherkapazität ist bei der Simulation nur im Zusammenhang mit der Klärung
weiterer Fragen zu bestimmen:
Position der Speicher in der Verarbeitungsanlage: zwischen welchen Prozessen?
Strukturelle Einbindung der Speicher in den Gutfluss: als Haupt- oder Nebenschluss-
speicher? (siehe Abschn. 5.1.2 , Abb. 5.4 und [9.6])
Entleerbarkeit der Speicher ausreichend schnell?
Speicherart, Speicherprinzip: als Durchlauf-, Rücklauf- oder Umlaufspeicher? (siehe
Abschn. 4.3.3.4 und [9.7])
Dynamische Steuerung in Abhängigkeit vom Speicherinhalt?
 
 
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