Civil Engineering Reference
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Transport- und Handelslogistik einschließt. Dass diese Werkzeuge traditionell unüber-
troffen die vorwiegend diskret betrachteten Herstellprozesse u. a. der Automobilindus-
trie und der Halbleiterfertigung unterstützen, sei hier angemerkt, aber auch, dass dieser
positive Aspektnicht unkritisch übertragbar ist auf quasi-kontinuierliche Produktions-
prozesse innerhalb der Verarbeitungsanlagen.
Die gegebene, rein organisatorischeVerfügbarkeit einer Sotwareim Unternehmen oder
beim Dienstleister darf kein bestimmendes oder gar ausschließendes Kriterium sein, son-
dern muss sich der fachlichen Eignung und damit erreichbaren Ergebnisqualität unterord-
nen. Diese Forderung ist auch an die Entscheidung über ein Dienstleistungsunternehmen zu
stellen. Simulationsfertigkeiten sind ein notwendiges, aber ohne ausreichende Branchen-
und Prozesskenntnisse keinesfalls hinreichendes Auswahlkriterium. Verfügt der Projekt-
träger selbst über ausreichende Simulationserfahrungen und geeignete Werkzeuge, sind
diese Überlegungen solange nicht aktuell, wie die Simulationsstudie nicht aus Kapazitäts-
gründen vergeben werden soll.
Die Entscheidung, das konkrete Projekt zum Anlass zu nehmen, ein Simulationswerk-
zeug zu erwerben und küntig selbst zu nutzen, sollte weniger durch die reinen Investiti-
onskosten (Lizenzierung) als durch die zu erwartende Häufigkeit und den Wiederholgrad
vonSimulationsstudien und die Verfügbarkeit dafür geeigneten Fachpersonals(Kostenfak-
tor) bestimmt werden. Eine qualitätsgerechte Dienstleistung muss und sollte sich nicht auf
die formale sotwareunterstützte Abarbeitung beschränken, sondern kann bei geeigneter
Partnerwahl übergreifendes Fachwissen der Anlagengestaltung für Verarbeitungsprozesse
(Simulations- und Beratungsdienstleistung) einschließen. Die Durchführung der Simu-
lation im projektierenden Unternehmen kann andererseits bei ausreichender Häufigkeit
vergleichbarer Aufgabenstellungen genau dieses wettbewerbswirksame Know-how kumu-
lieren.
Nebenbemerkung Die bei der Werkzeugauswahl ot mit im Vordergrund stehende
(Eigen-) Programmierbarkeit der Modelle erachten die Autoren aus der Erfahrung zahl-
und umfangreicher Simulationsstudien in der Branche als überbewertet. Nutzbarkeit (aus-
reichender, validierter Elementevorrat der Branche) und Perspektivfähigkeit (Entwicklung
und Update-Service) der Werkzeuge sollte durch die Systementwickler gewährleistet wer-
den und nicht zu - insbesondere zeitlichen - Lasten der Simulationsanwender gehen. Die
Sinnfälligkeit geeigneter Schnittstellen zur Datenübernahme oder Modellsteuerung ist
von dieser Aussage nicht betroffen, so lange die Programmierbarkeit auch hier nicht als
marketinggetriebener Systemvorteil aufgeführt wird, welcher letztendlich zu Lasten der
Nutzer geht. Abweichende Anforderungen anderer Prozesse wie der Halbleiterindustrie
führen selbstverständlich zu anderen Schlussfolgerungen.
9.3.2.4 Datenbeschafung
Es ist unverzichtbare Voraussetzung jeder Simulationsstudie, dass ausreichende und quali-
tätsgerechte Daten für die Beschreibung der Struktur undallerindieserStruktureingebun-
 
 
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