Civil Engineering Reference
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Abb. 9.12 Ausschnitt einer inhomogenen Autragsfolge [9.2]
die statistische Beschreibung eine ausreichende Anzahl an Ereignissen voraussetzt
die Ereignisanzahl des Einzelelements je betrachteter Zeit umso geringer ist, je zuver-
lässiger die Anlagenelemente und komplexer die zu untersuchenden Anlagen sind
die Anzahl von Simulationsläufen umso größer gewählt werden muss, je geringer die
Ereignisanzahl je betrachteter Zeit ist
die einzubeziehende Produkt- und Formatvielfalt umso größer sein kann, je länger der
zu betrachtende Zeitabschnitt dauert.
9.2.4 Einbeziehung der Produkt- und Formatvielfalt
Bei einem großen Teil der Verarbeitungsanlagen hält der Trend zu immer kleineren Los-
größen oder Batchmengen ungebremst an. Dabei führen verbleibende Großauträge mit
sogenannten A-Produkten zu ausgesprochener Inhomogenität (Abb. 9.12 ) . Liefertermine,
Mindesthaltbarkeit und weitere, hier nicht näher zu betrachtende Spezifika der Verarbei-
tungsprozesse verhindern weitestgehend ein Gegensteuern durch Reihenfolgeoptimierung
bzw. Sortieren der Auträge. Während noch vor wenigen Jahren über gesamte Produktions-
schichten hinweg das gleiche Verarbeitungsgut bzw. die gleiche Rezeptur und das gleiche
Format(Geometrie, Verpackung,...) produziertwurde, führenveränderteHerstell- und
Handelsanforderungen - u. a. getrieben durch veränderte Verwertungsbedingungen und
Verbrauchsgewohnheiten - zur Notwendigkeit, auch innerhalb einer Schicht ot mehr als
einmal umzurüsten.
Diese Entwicklung erfordert auch einen Paradigmenwechsel bei der Modellierung und
Simulation der Anlagen. Erfolgte früher in der Simulation vorwiegend eine Betrachtung
des eingeschwungenen Zustandes zwischen den Rüstvorgängen und losgelöst davon ei-
ne stark abstrahierte und eher statische Betrachtung der Rüst- und Reinigungsprozesse,
so führt heute kein Weg an der ganzheitlichen dynamischen Betrachtung vorbei. Dafür
sind über die bisher benötigten und genutzten Eingangsdaten hinaus weitere Informatio-
nen notwendig, um diese inhomogenen Autragsfolgen und die zwischen den Auträgen
autretenden Veränderungen, u. a. Rüstzeitkriterien, zu beschreiben (Rüstzeit als Teil der
Zeitgliederung des Maschineneinsatzes siehe Abschn. 3.2.2 ) .
 
 
 
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