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8.3.2 Parallelsysteme mit Reserveelementen
8.3.2.1 Vorbemerkung
Parallelsysteme mit Reserveelementen (Abb. 5.9 , Abschn. 5.1.2.3 ) haben neben den Be-
triebselementen zusätzliche Elemente, die bei gestörtem Betrieb die Funktion der ausge-
fallenen oder gestörten Elemente übernehmen und so der Aufrecherhaltung der System-
funktion dienen.
Charakterisierung der Reserveelemente
1. Reserveelemente führen zu bedeutender Erhöhungder Systemverfügbarkeit; in Verbin-
dung mit interner Elementredundanz und bei hinreichend schneller Funktionsaufnah-
me sind annähernd 100 %ige Systemverfügbarkeiten erreichbar.
2. Reserveelemente müssen zuverlässigkeits-ökonomisch gerechtfertigt sein, da sie kos-
tenintensive MTA, meist Maschinen sind, die im Normalbetrieb nichts produzieren.
3. Reserveelemente könnenin unterschiedlichem Reservierungszustand vorliegen undmit
unterschiedlicher Priorität betrieben werden.
Reservierungszustand Das ist der Grad der Bereitschat zur Funktionsaufnahme bei Be-
darf. Allgemein werden drei Bereitschatsgrade unterschieden:
a) Kalte Redundanz :DasElementbenötigtzurFunktionsaufnahmedievolleVorbereitungs-
und Anlaufzeit wie z. B. bei Inbetriebnahme zu Schichtbeginn.
b) Warme Redundanz : Das Element befindet sich in erhöhter Betriebsbereitschat und
kann in kürzerer Zeit die Produktion aufnehmen.
c) Heiße Redundanz : Das Element befindet sich in einem dem Normalbetrieb entspre-
chenden Beanspruchungszustand, ohne jedoch zu produzieren. Das ist bei stoffverar-
beitenden Anlagen strenggenommen nur bei Kreislaufbetrieb oder bei hermoprozes-
sen möglich, da sonst das Gut als wesentlichster Einfluss auf das Betriebsverhalten fehlt
(Zeitelement t st , Abschn. 3.2.2). Heiße Redundanz im zuverlässigkeitslogischen Sinn
ist z. B. bei Energieanlagen (mitlaufender Reservegenerator) und Chemieanlagen an-
zutreffen.
Zum Reservierungszustand in der VAT:
Kalte Redundanz, wenn z.B. ältere, noch funktionsfähige Maschinen, die zwar kosten-
seitig abgeschrieben sind, bei längerem Ausfall von Betriebsmaschinen den Produkti-
onsverlust reduzieren helfen.
Warme Redundanz, wenn z. B. die Reservemaschine eine zu lange Anlaufzeit erfordern
würde, die durch erhöhte Betriebsbereitschat reduzierbar ist. So können bei Verpa-
ckungsmaschinen mit hermoprozessen zum Schweißen oder Heißsiegeln von Folien
die Schweiß- oder Siegelbacken vorgewärmt werden.
 
 
 
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