Civil Engineering Reference
In-Depth Information
•
Analogdazu werden in der
Rückwärtsrechnung
- vom Zielvorgang beginnend - die
spä-
testen
End- und Anfangszeitpunkte (SEZ, SAZ) ermittelt und eingetragen.
•
Stimmen bei einem Vorgang früheste und späteste Zeitpunkte überein, hat der Vorgang
keine Zeitreserve
zum folgenden Vorgang, d. h. er ist
kritisch
. Liegt jedoch SAZ später
als FAZ, hat der Vorgang einen Zeitpuffer; dieser Vorgang könnte bei Bedarf um den
Gesamtpuffer GP=SAZ−FAZ nach hinten verschoben werden.
•
Die Vorgänge, die kritisch sind, bilden den
kritischen Pfad,
auf dem - bei Beibehaltung
der Vorgangsdauern und des Endtermins - keinerlei Zeitreserve vorliegt.
Planungsergebnis
ist der in Abb.
7.14
dargestellte
Netzplan
.
Dieser Plan ist ein einfaches Gestaltungsbeispiel als Vorgangsknoten-Netzplan mit nur
25 Vorgängen. Für reale Anlageninvestitionen sind Netzpläne mit mehreren hundert Vor-
gängen keine Seltenheit, besonders bei größeren und komplexen Vorhaben mit vielen Be-
teiligten, deren zeitliches Zusammenspiel flexibel und kontrollfähig zu planen ist.
Eine derart zeitkritische Projektabwicklung und noch zu grobe Vorgangsfolge wäre
nicht praxistauglich. Bei der Zeitablaufplanung müssen
detailliertere
Vorgänge,
Zeitre-
serven
und auch
Kontrolltermine
zwischen den für die Projektabwicklung zeitrelevanten
Vorgängen eingeplant werden.
Wege zu Zeitreserven in der Projektabwicklung
Bezogen auf den berechneten Ablauf
sind z.B. denkbar:
•
Verkürzung von Vorgangsdauern durch größere Bearbeitungskapazität, z. B. Zeitstraf-
fung der Vorgänge 6.1 bis 6.3 und 14.1 bis 14.3
•
Verschiebung des Endtermins nach hinten; der mit 36 Wochen Laufzeit berechnete
Endtermin liegt ohnehin um ca. vier Wochen früher als der Grobplan-Termin
•
Erhöhung der Parallelarbeit, z. B. Vorziehen des Anfangszeitpunktes Vorgang 6.1 in der
Erwartung, dass alle genehmigungspflichtigen Projektteile realisierbar sind
•
Vorziehen von Montageabläufen, z. B. durch früheren Pfad 7.1-8.1-9.1, auch gleitende
Montage bei noch laufenden Lieferungen - der dann kritisch werdende Pfad 10-11-12-
13 ist
dann
vorziehbar, wenn der Betreiber einer früheren Stillsetzung der Alttechnik
zustimmt.
Vorliegendes Netzplan-Beispiel ist je nach praktischem Bedarf
weiter zu detaillieren
.So
sind besonders die Abläufe des Ausführungsprojektes und die Montageabläufe weiter un-
terteilbar:
In die Ausführungsplanung ist sowohl für die technischen Aufgaben der MTA- und
Spezialprojektierung als auch für die weiteren Aufgaben, an denen neben dem Projektteam
andere Fachgebiete mitwirken (Vergabe-, Vertrags-, Kapazitäts-, Kosten- und Finanzpla-
nung) eine wesentlich größere Anzahl von Vorgängen einzubeziehen.
Bei Montageabläufen sind z.B.
nutzbare Ausbaustufen
(Teilanlagen),
Montageunterbre-
chungen
infolge noch produzierender Alttechnik, Lieferfristen der Ausrüstungen, Einsatz-