Civil Engineering Reference
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Das Verarbeitungsverfahren , charakterisiert durch die Prozesse, welche das VG während
seiner Verarbeitung in definierter Folge durchläut, ist das technologische Mittel zur Rea-
lisierung der Verarbeitungsaufgabe.
Die Verarbeitungsanlage , charakterisiert durch ihre - für vorliegende Zielstellung nicht
weiter zerlegbaren - Elemente wie Maschinen, Förderer und ihre Struktur, ist das tech-
nische Mittel zur Realisierung der Verarbeitungsaufgabe.
Der Begriff Prozess gilt hier sowohl für Verarbeitungs-, verarbeitungstechnische Hand-
habungs- und Kontrollprozesse als auch für Förder-, Speicher- und Kopplungsprozesse
(siehe auch Kap. 4 ) .
Die hier dargestellten Systemgrenzen sind besonders bedeutsam für Betriebsanalysen ,
da sie Schnittstellen zur Erfassung von Zuverlässigkeitsprimärdaten (Abschn. 3.3.3 ) mar-
kieren und so eine Zuordnung typischer Ursachen erkannter Ausfallzeiten zulassen.
Zur Veranschaulichung der hier getroffenen Aussagen ist ein Strukturbeispiel einer Ge-
tränkeabfüllanlage - stark vereinfacht - in Abb. 1.5 dargestellt mit Prozessfolge, den wich-
tigsten Hauptelementen und den Systemgrenzen zwischen den charakteristischen Teilen
Flaschenbereich, Kastenbereich, Palettenbereich .
Gleichzeitig ist dies ein Beispiel für eine Verpackungsanlage , deren typische technolo-
gische Prozesse das Einzelverpacken (Flaschen füllen, verschließen, etikettieren), das Sam-
melverpacken (Kästen mit Flaschen füllen) und das Palettieren umfassen.
Zu den Gutströmen:
eingehende Gutströme: Paletten mit Leergut im Hauptfluss (E HF )unddieim Nebenfluss
(E NF ) zugeführten Güter, das eigentliche Getränk (z. B. Bier), Flaschenverschlüsse, ...
ausgehende Gutströme: Paletten mit Vollgut im Hauptfluss (A HF ) und das im Neben-
fluss (A NF )abgeführteGut(Abwasser,Glasbruch,Etikettenabfall, ...).
Hervorgehoben ist der zentrale Bereich, der Flaschenbereich, derüberdieHauptschnit-
tebenen eingangs- und ausgangsseitig mit den anderen Bereichen in Verbindung steht.
Dieser Bereich ist der Kernbereich einer solchen Abfüllanlage, da sich hier die aufwän-
digsten Verarbeitungsverfahren, Transport- und Speicherprozesse vollziehen und damit
die kostenintensivsten Ausrüstungen befinden.
Die Gestaltung dieses Anlagentyps, die räumliche Anordnung der Ausrüstungen, lässt
in der Praxis diese idealisierte Linienstruktur nicht annähernd zu, so dass diese Darstel-
lung noch keine Vorstellung der realen Struktur einer derartigen Anlage vermittelt. Ab-
schnitt 1.8 zeigt an realen Beispielen zwei Gestaltungs-Konzepte dieses Anlagentyps, auf
deren Grundlage konkrete Abfüllanlagen projektiert werden. Für bestimmte Zielstellun-
gen vereinfachte Anlagenstrukturen wie in Abb. 1.5 sind ein wichtiges Hilfsmittel sowohl
für Strukturanalysen als auch für die Neugestaltung von Anlagen.
Wichtigstes Anlagenelement ist die Verarbeitungsmaschine [1.2-1.5], die in ihren viel-
fältigenAusführungenbranchenspezifischeVerarbeitungsverfahrenrealisiert,soinderLe-
bensmittel- und der Verpackungstechnik, z. B. [1.6-1.8]. Diesen Quellen sind die allgemei-
 
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