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Tab. 5.6 Kurzcharakteristik der Prozesse
Prozess
Kurzcharakteristik
1Ö n d
Mischen
Schichtweises Abtragen der Baumwollflocken aus den Ballen, die zuvor
klimatisiert und als gemischte Partie auf den Ballenöffner gelegt wurden;
Absaugen der Flocken.
2
Reinigen
Entfernen von Kurzfasern, Nissen und sonstigen Verunreinigungen.
3
Kardieren
Längsausrichten der Flockenfasern durch rotierende Längsreißer-
Garnituren, dabei Formen der Fasern zu einem Faservlies (bis 1,5m breit),
Abscheiden von Kurzfasern und restlichen Verunreinigungen, Formen des
Faservlieses zu einem Faserband; Ablegen dieses Kardenbandes in so
genannte Kannen (meist 1m Durchmesser) als Zwischenspeicher.
4
Vorstrecken
Verziehen der aus mehreren Kannen (z.B. 4 bis 8) zusammengeführten
Kardenbänder zu einem Faserband; Ablegen des Bandes in Kannen (z.B. 4 bis
8). Vorstrecken meist in zwei Passagen: das zuerst vorverzogene und in
Kannen abgelegte Band (1. Passage) wird nochmals aus diesen Kannen dem
Streckwerk zugeführt und verzogen (2. Passage: Hauptverzug) und in
Kannen für die Regelstrecke abgelegt.
5
Regelstrecken Weiteres Strecken des Faserbandes analog Vorstrecken: die Einzelbänder aus
den Kannen des Vorstreckens durchlaufen das nun geregelte Streckwerk,
meist wiederum in zwei Passagen (Bandfeinheit: 2 bis 6 ktex =2 bis
6 kg/1000 m); Ablegen des Streckenbandes in Streckenkannen (Durchmesser
ca. 0,45 m, ca. 100... 200m Streckenband) als Zwischenspeicher vor dem
Spinnprozess.
6
Feinspinnen
Jede Spinnstelle der Spinnmaschine verarbeitet das in der Streckenkanne
bereitgestellte Band im Spinnprozess zum Garn, das unmittelbar auf die
Garnspule (Durchmesser bis 400 mm, Höhe 150 ... 200 mm) aufgewickelt
und automatisch zur Packerei transportiert wird.
4 Strukturierung der Anlage Mit diesen Maschinen ergibt sich die Systemstruktur der
Anlage (Abb. 5.14 ) . Die dem Gutfluss zwischen den technologischen Prozessen dienenden
mobilen Speicherkapazitäten (Kannen) sowie der auch als Zuführungsspeicher der Karde
fungierende Aufgabeschacht sind mit dargestellt.
Durch diese weitgehende Entkopplung der textilen Prozesse und die Kopplung der Par-
allelsysteme auf Prozessebene (siehe Abschn. 5.1.2.3 ) hat die Anlage eine hohe strukturelle
Zuverlässigkeit.
5Gestaltungskonzept Vorangestellt sei ein Blick ineine reale Putzerei (Abb. 5.15 ) mitden
Prozessen 1 und 2: im Vordergrund der Ballenöffner, dahinter die Reinigungsanlage.
Abbildung 5.16 zeigt die Anlagenelemente der Prozesse 1 und 2 in räumlicher Konfigu-
ration mit der Materialtransport- und Absaugrohrtechnik gemäß des in Abb. 5.17 darge-
stellten Gestaltungsbeispiels der Gesamtanlage (VG rot hervorgehoben).
Der Ballenöffner ist wegen des beweglichen Flockenabtragmoduls gegen unbefugten
Zugang durch einen Lichtschranken-Sperrbezirk gesichert. Derartige oder ähnliche Schutz-
 
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