Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Für weitere Angaben zur detaillierten Dimensionierung sowie zur konstruktiven Durchbildung
einer geschlossenen Wasserhaltung wird auf die Fachliteratur verwiesen. 278
2.7.2.6 Grundwasserabsperrung 279
Grundwasserabsperrungen üblicher Abmessungen zählen zu den grundwasserschonenden
Bauweisen, da durch diese die Ausbildung des Grundwassers nur sehr wenig beeinflusst wird.
Eine Grundwasserabsenkung wird dabei nicht erforderlich.
Grundwasserabsperrungen werden üblicherweise durch einen vertikalen, wasserdichten Verbau
der Baugrube sowie gegebenenfalls einer Dichtsohle erreicht. Die Dichtsohle kann entfallen,
wenn der Verbau ausreichend tief in eine wasserundurchlässige Bodenschicht einbindet und
somit ein Umströmen ausgeschlossen ist. Für den vertikalen Ve r b a u eignen sich vor allem
Spundwände, überschnittene Bohrpfahlwand oder Schlitzwände (vgl. Abschnitt 2.7.1.5, Ver-
baute Baugruben, S. 286). Alternativ sind auch Gefrier-, Injektions- oder Düsenstrahlwände
möglich. Die vertikale Absperrung kann neben der dichtenden auch eine statische Funktion
übernehmen. Wird eine Dichtsohle erforderlich, muss diese dicht an den Verbau anschließen
und gegen Auftrieb gesichert werden (Eigenlast oder Verankerungen). Man unterscheidet
Unterwasserbetonsohlen und Injektionssohlen.
Unterwasserbetonsohlen können bei allen Arten von Baugruben verwendet werden. Sie sind
meistens unbewehrt. Durch ihr Eigengewicht kompensieren sie den Wasserdruck. Bei Baugru-
ben, die tief in das Grundwasser reichen, kann daher die Unterwasserbetonsohle mehrere Meter
dick sein. Um die Dicke zu reduzieren, kann die Unterwasserbetonsohle mit dem Untergrund
verankert werden. Die Anker werden in einem Abstand von etwa 1,0 m bis 3,0 m gesetzt. Sie
müssen nach dem Aushub unter Wasser eingerüttelt und gleichzeitig durch Einpressen einer
Betonsuspension mit dem Untergrund verankert werden. Erst nachdem alle Anker gesetzt sind,
kann die Unterwasserbetonsohle betoniert werden. In Bild 2.175 (rechtes Teilbild) ist das Prin-
zip einer verankerten Unterwasserbetonssohle dargestellt.
Injektionssohlen bestehen hingegen aus einer Baugrubensohle, bei der durch Injektion von er-
härtendem Injektionsmittel (auf Basis von Zement, Bentonit, Ton oder chemischen Lösungen
auf Wasserglasbasis) das Porenwasser ersetzt wird, die Poren damit verschlossen werden und
damit der Grundwassereintritt in die Baugrube verhindert wird. Übliche Dicken von Injektions-
sohlen liegen zwischen 1,0 m und 1,5 m.
Einen zusammenfassenden Überblick über gängige Grundwasserabsperrungen gibt Bild 2.175.
278 Z. B. Schnell/Vahland/Oltmanns, Verfahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002.
279 Vgl. Arz/Schmidt/Seitz/Semprich, Grundbau, 1991, S. 145-147 sowie Schnell/Vahland/Oltmanns, Ver-
fahrenstechnik der Grundwasserhaltung, 2002, S. 111 ff.
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