Civil Engineering Reference
In-Depth Information
werden müssen. Außerdem ist die Lage der Baustelle von Bedeutung, daher benötigt das Ener-
gieversorgungsunternehmen einen qualifizierten Lageplan. Mit dieser Information kann über
den Einspeisepunkt und die benötigte Leitungslänge vom Anschlusspunkt zur Baustelle ent-
schieden werden.
Um die Stromversorgung einer Baustelle vor allem bei mittleren oder großen Bauvorhaben
problemlos und sicher herzustellen, ist die Beauftragung eines Elektroplaners sinnvoll. Im
Normalfall wird das beauftragte Unternehmen das komplette Baustromsystem mit allen dazu-
gehörenden Anschlüssen, Baustromverteilern, der Beleuchtung und Heizung sowie dem ent-
sprechenden Leitungsnetz planen, errichten und betreuen. Je nach Größe und Umfang des Bau-
vorhabens variiert der Planungsaufwand zum Teil erheblich. Viele Elektroplaner übernehmen
darüber hinaus die notwendigen Anmeldungen und Terminierungen mit den Energieversor-
gungsunternehmen oder sind dabei behilflich. Für die Planung der elektrischen Anlagen größe-
rer Baustellen benötigt der Fachplaner üblicherweise folgende Angaben: grobe Leistungser-
mittlung der Geräte auf der Baustelle (Anzahl der eingesetzten Krane sowie sonstige Groß-
geräte, vgl. Abschnitt 2.2, Großgeräte, S. 13), Umfang der Beleuchtung- und ggf. Heizungsan-
lagen, Bauablaufplan (zur Ermittlung von Gleichzeitigkeiten), Bodengutachten (für Planung
der Erdung) sowie die Termine des Baubeginns und Bauendes. Außerdem sind Angaben zu
möglichen Spitzenzeiten mit erhöhtem Leistungsbedarf bedeutsam, da für diese Bauabschnitte
möglicherweise zusätzliche Anschlüsse und weitere Baustromverteiler eingeplant werden müs-
sen.
b) Planung von Kleinbaustelle (bis circa 30 kVA)
Für die Stromversorgung auf der Baustelle eines kleineren Bauvorhabens, z. B. eines Eigen-
heimes, wird normalerweise ein Baustellenanschluss bis 63 A benötigt. Eine solche Baustelle
mit einem Kran benötigt eine Leistung von etwa 30 kVA. Dieser Bedarf kann meistens prob-
lemlos aus dem Ortsnetz des Energieversorgungsunternehmens gedeckt werden. Der Anschluss
der Baustelle an das öffentliche Energieversorgungsnetz erfolgt hierbei entweder über einen
Anschlussschrank und einen nachgeschalteten Verteilerschrank oder über einen Anschlussver-
teilerschrank. Daneben besteht außerdem die Möglichkeit des so genannten Bauanschlusses im
Vo r w e g e . Dies bedeutet, dass der Bauanschluss im Zuge der Erschließung direkt an das Netz-
kabel des späteren Hausanschlusses angeschlossen wird. Eine weitere Möglichkeit besteht da-
rin, den Baustellenanschluss aus einem Straßenverteilerschrank, einer Netzstation eines vor-
handenen Hausanschlusses oder einer Freileitung zu realisieren. Keinesfalls dürfen Baustellen
über Steckvorrichtungen von bestehenden ortsfesten Anlagen gespeist werden. Zwei Beispiele
für die Baustromverteilung auf einer Kleinbaustelle gibt Bild 2.99.
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