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sobald Strom den überwachten Stromkreis auf falschem Wege, z. B. über eine Person, verlässt.
Die Funktionsweise des FI-Schutzschalters beruht auf dem Prinzip des Summenstromwandlers.
Vereinfachend kann gesagt werden, dass die Ströme im Außenleiter und im Neutralleiter gleich
groß sind und durch diese beiden Ströme im Eisenkern des Schutzschalters jeweils gleich gro-
ße aber entgegengesetzte Magnetfelder induziert werden, welche in der Summe Null ergeben.
Kommt es nun an einem Teil der Leitung zu einem Störfall, so dass Strom gegen Erde abgelei-
tet wird, verringert sich das Magnetfeld im Neutralleiter. Die so entstehende Stromdifferenz
löst den Fehlerstromschutzschalter aus, was die Abschaltung der Stromzufuhr zur Folge hat.
Neben einem geringen Nennfehlerstrom von 5 mA bis 30 mA ist auch eine extrem kurze Aus-
lösezeit von maximal 20 ms bis 30 ms von großer Bedeutung, da es bei längeren Auslösezeiten
zu unkontrollierten Bewegungen der betroffenen Person kommen kann, was wiederum zu wei-
teren Unfällen führen könnte. FI-Schutzschalter müssen regelmäßig auf Funktionsfähigkeit hin
überprüft werden (vgl. für die Prüfintervalle Tabelle 2.41, S. 166). Bild 2.98 zeigt einen typi-
schen FI-Schutzschalter. In Abhängigkeit der Verbraucher müssen unterschiedliche Bauarten
von FI-Schutzschaltern eingesetzt werden. Energieeffiziente Motoren mit FU-Antrieb (Fre-
quenz-Umrichtertechnik), wie sie in modernen Turmdrehkranen zum Einsatz kommen, benöti-
gen andere FI-Schalter-Bautypen als die üblichen Verbraucher von Wechsel- und Drehstrom,
bei denen die einfache Messung der Differenzströme ausreicht.
Bild 2.98: FI-Schutzschalter 119
Bei der Schutztrennung wird der Stromkreis eines Verbrauchers bei einem Störfall durch einen
Trenntransformator oder Motorgenerator vom Stromnetz getrennt. Bei Berührung kann so kei-
ne Berührungsspannung gegen Erde abgeführt werden. An den Trenntransformator darf nur ein
Verbrauchsgerät mit höchstens 16 A angeschlossen werden, ansonsten muss zwischen den ein-
zelnen Verbrauchern ein erdfreier örtlicher Potenzialausgleich hergestellt werden. Dieser ver-
hindert das Entstehen einer Berührungsspannung, wenn bei mehreren Geräten gleichzeitig ein
Störfall auftritt. Die Schutzisolation wirkt durch die Trennung spannungsführender Leiter durch
Isolierstoffe oder Abdeckungen und Abschrankungen, so dass ein direktes Berühren aktiver
Teile der elektrischen Betriebsmittel unterbunden wird. Diese organischen oder anorganischen
Isolierstoffe sind nicht leitende Materialien mit sehr hohem elektrischem Widerstand und einer
sehr hohen elektrischen Durchschlagfestigkeit. Aus konstruktiven Gründen bleibt die Anwen-
dung der Schutzisolierung auf Leitungen und kompakte Geräte wie Elektrowerkzeuge, Trans-
119 Quelle: Hager Electro Ges.m.b.H. (www.hagergroup.at).
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