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Bild 9.26
Schräge Schubspannungen (
s
)
durch Zusammenwirken von
Längs- und Querschubspannungen
Bild 9.27
Schubrisse an einem überlas-
teten Stahlbetonbalken infol-
ge schräg wirkender Zugkräf-
te
Z
(Schubkräfte)
Als Schubbewehrung verwenden wir vorzugsweise senkrecht oder schräg lie-
gende Bügel, ferner Aufbiegungen der Tragstäbe oder Schubzulagen.
Die in Platten und Balken auftretende Schubspannung W
o
ist die wesentliche
Größe zur Beurteilung der Schubbeanspruchung (tau
o
= Abscherspannung). Sie
wird berechnet zu
V
IJ =
bz
in MN/m
2
.
V
d
= die für den Schubnachweis maßgebende maximal vorhandene Querkraft
in MN
b
= der Rechnung zugrunde gelegte Plattenbreite (meist 100 cm), bei Balken
die Breite des Balkenquerschnitts in m
d
o
z
= Hebelarm der inneren Kräfte (Abschn.
9.
3 und Bild
9.
4) des Querschnitts
in m
Die oben dargestellte Berechnung von Schubspannungen wird nach Eurocode
nicht mehr durchgeführt. Nun werden nicht Schubspannungen, sondern Querkräfte
V
d
beim Schubnachweis für die Berechnung benötigt.
Maßgebend ist die einwirkende Querkraft
V
d
, diese ist im Abstand
d
(Nutzhöhe)
vom Auflagerrand zu bestimmen.
Wenn diese einwirkende Querkraft
V
d
kleiner als eine Querkraft mit der Bezeich-
nung
V
min
ist, dann braucht bei Platten keine Schubbewehrung und bei Balken nur
eine konstruktive Bügelbewehrung eingebaut werden.
Ist
V
d
aber größer als
V
min
, dann ist eine rechnerisch nachzuweisende Schubbe-
wehrung einzubauen, und es ist nachzuweisen, dass der Maximalwert
V
max
nicht
von
V
d
überschritten wird.