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Mit anderen Worten: Die Kräfte
F
1
bis
F
4
auf dem Jochbalken sind in die Pfahlkräfte
K
1
und
K
2
zu zerlegen.
F
1
=
F
2
= 20 kN
F
3
=
F
4
= 11 kN
Im Kräfteplan werden die Kräfte
F
1
bis
F
4
aneinandergereiht (Bild
6.
30) und vom beliebig
gewählten Pol
0
die Polstrahlen
1
bis
5
gezogen. Im Lageplan wird dann das Seileck ge-
zeichnet. Der Schnittpunkt des ersten (
1
) mit dem letzten Seilstrahl (
5
) liefert uns wie bisher
die Lage von
R
.
Bild 6.30
Zerlegung von parallelen Kräften in zwei parallele Teilkräfte
Wir wollen jedoch ermitteln, mit welchen Anteilen
R
die Pfosten
K
2
und
K
1
belastet. Dazu
bringen wir den ersten (
1
) und den letzten Seilstrahl (
5
) mit den gegebenen (hier lotrechten)
Wirkungslinien von
K
2
und
K
1
zum Schnitt. Die Schnittpunkte verbinden wir miteinander
durch die
Schlusslinie s
und ziehen zu dieser im Kräfteplan die Parallele durch den Pol
0
.
Sie zerlegt die aneinandergereihten Kräfte
F
1
bis
F
4
bzw. deren Resultierende
R
in
K
1
und
K
2
. Dabei ist der obere Abschnitt
K
1
( weil er zwischen
1
und
s
liegt), der untere
K
2
(weil er
zwischen
s
und
5
liegt).
Die Parallele zur Schlusslinie eines Seilecks durch den Polpunkt teilt im Kräfte-
plan die Resultierende in die zwei Auflager- bzw. Stützkräfte auf.
Zur Prüfung der zeichnerischen Richtigkeit von Kräfte- und Lageplan dient die uns
bekannte Bedingung:
Linien, die sich im
Lageplan
in einem Punkt schneiden (z. B. Seilstrahl
1
, Kraft
F
1
und Seilstrahl
2
), müssen im
Kräfteplan
ein geschlossenes Dreieck bilden.
(Dies gilt ebenso für die Linien
R
,
1
,
5
, für
K
1
,
1
, s und
K
2
, s, 5.)