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6.2.5 Zusammensetzen von Kräften mit dem Seileck
Häufig lässt sich die Lage einer Resultierenden nicht dadurch bestimmen, dass
man die Teilkräfte zum Schnitt bringt (z. B. wenn sie parallel laufen, Bild 6. 22).
Aber auch bei nur wenig gegeneinander geneigten Teilkräften liegt der Schnitt-
punkt oft nicht mehr auf dem Zeichenbogen oder ergibt sich nur sehr ungenau.
Bei Teilkräften, die wenig gegeneinander geneigt oder parallel sind, muss die
Lage der Resultierenden mit dem Seileck bestimmt werden.
Bild 6.22
Parallele Kräfte
an einem Pfeiler
Bild 6.23
Zusammensetzung der Kräfte an einem Dach-
binder mit Seileck und Polfigur
Bei wenig geneigten Teilkräften erhält man die Größe und Richtung der Resultie-
renden wie bisher aus dem Kräftedreieck bzw. dem Kräftezug.
Bei parallelen Kräften ergeben sich Größe und Richtung von R durch Aneinander-
reihen der Kräfte auf einer Geraden. In diesem Fall entspricht R der Summe aller
Einzelkräfte ( R = F 1 + F 2 + ... F n ).
Beispiel 55
Für die Kräfte F 1 = 40 kN und F 2 = 60 kN auf dem Stahldachbinder Bild 6. 23 sind Größe,
Richtung und Lage der Resultierenden R (zeichnerisch) zu bestimmen.
Mit Hilfe des Kräftedreiecks finden wir R . Die geringen Richtungsunterschiede von F 1 und
F 2 erschweren jedoch eine genaue Lösung für die Lage von R . Hier bietet das Seileckver-
fahren den besseren Lösungsweg.
In der Zeichnung des Kräftedreiecks (Kräfteplan) nehmen wir einen beliebigen Pol 0 an und
verbinden ihm mit den Anfangs- und Endpunkten von F 1 und F 2 durch die Polstrahlen S 1 ,
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