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Entwicklung unterliegen und vielleicht gar nicht für immer und ewig feststehen. In einem
evolutionären Universum, in dem sich die Natur entwickelt, müssen sich auch die Ver-
allgemeinerungen entwickeln, mit denen diese Natur beschrieben wird. Es gibt keinen
Grund zu der Annahme, die für Moleküle, Pflanzen und Gehirne zuständigen Naturgeset-
ze habe es bereits im Augenblick des Urknalls, also lange vor der Existenz dieser Dinge,
gegeben.
Auch wenn manche Philosophen so argumentieren, im Denken der meisten Naturwis-
senschaftler bleibt die Idee der ewigen Gesetze tief verankert. Sie sind sogar die still-
schweigende Grundannahme der wissenschaftlichen Methode selbst. Jedes Experiment
muss im Prinzip überall und jederzeit wiederholbar sein und zu denselben Beobachtun-
gen führen. Weshalb? Weil die Naturgesetze immer und überall gleich sind.
Ich möchte in diesem Kapitel über evolvierende Gewohnheiten als Alternative zu den
ewigen Gesetzen sprechen. Die Regelhaftigkeit in der Natur muss nicht auf einer ewigen,
geistähnlichen Sphäre jenseits von Raum und Zeit beruhen, sondern kann auch Ausdruck
eines der Natur innewohnenden Gedächtnisses sein.
Doch der Glaube an ewige Gesetze ist als solcher eine tief eingefleischte Gewohnheit
und zudem vielfach unbewusst. Um eine Denkgewohnheit zu ändern, muss man erst ein-
mal auf sie aufmerksam werden. Und diese Gewohnheit besteht schon sehr lange.
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