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Was könnte daraus folgen?
Gegenwärtig haben wir einen staatlich bezuschussten und gelenkten Medizinbetrieb, der
teuer und restriktiv ist und stark von mächtigen Pharmafirmen beeinflusst wird, denen
es in erster Linie um möglichst große Gewinne geht. Dieses System hat wirklich große
Erfolge vorzuweisen, aber die Fortschritte wurden größtenteils in der Zeit vor 1980
erzielt. Die Innovationsrate ist rückläufig, und die Versprechen der genetischen Medizin
und Biotechnologie erfüllen sich nicht. Zugleich steigen die Kosten für Behandlung und
Forschung.
Würde man das vom Staat gedeckte Monopol des Materialismus lockern, könnte sich
die naturwissenschaftliche und medizinische Forschung auch der Frage widmen, welche
Rolle Überzeugung, Glaube, Hoffnungen, Ängste und gesellschaftliche Faktoren für Ge-
sundheit und Heilung spielen. Man könnte Wirksamkeitsvergleiche verschiedener Ther-
apieansätze anstellen, und die Menschen hätten die Freiheit, mit der Unterstützung
durch sachkundige Ratgeber die Behandlungsform zu wählen, die in ihrem Fall am
ehesten Erfolg verspricht. Auch Diäten, Bewegungsformen und präventive medizinische
Maßnahmen würde man auf ihre Wirksamkeit hin untersuchen. Der Placeboeffekt und
die Kraft des Geistes könnten ein sinnvolles Forschungsgebiet werden, auf dem man
auch die Wirkungen des Gebets und der Meditation betrachtet.
Eine integrative Medizin würde die Menschen zu einer gesünderen Lebensweise an-
halten. Ärzte und Patienten könnten die Selbstheilungskräfte des Körpers mehr in den
Blick fassen und sich auf die Bedeutung von Hoffnung und Zuversicht besinnen. Man
würde mehr Menschen fragen, ob sie lieber zu Hause, im Hospiz oder auf der Intens-
ivstation sterben möchten.
Eine alles einbeziehende Medizin nutzt die medizinischen Fortschritte der vergangen-
en zweihundert Jahre. Sie baut darauf auf und bindet sie ein in eine umfassendere med-
izinische Versorgung, die bessere Ergebnisse erbringt und zugleich weniger kostet.
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