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mit einem rauhen schwarzen Überzug versehen. Die Ärzte sagten, es handle sich um eine
angeborene Ichthyose oder »Fischschuppenkrankheit«. Behandlungen in einigen der be-
sten Kliniken Londons brachten keine Besserung. Eine Transplantation seiner gesunden
Brusthaut auf die Hände verschlimmerte deren Zustand nur: Die Haut schwärzte sich
und schrumpfte, so dass die Finger steif wurden. Albert Mason, ein junger an Hypnose in-
teressierter Arzt, erfuhr von dem Fall und versetzte den Jungen im Beisein einer ganzen
Schar skeptischer Kollegen in Hypnose. Darin suggerierte er ihm: »Dein linker Arm wird
gesund.« Das geschah. Etwa fünf Tage danach wurde die äußere, verhornte Hautschicht
brüchig und löste sich ab. Darunter war die Haut rosig und weich. Durch weitere Hyp-
nosen machte Mason den Körper des Jungen Stück für Stück krankheitsfrei. [517] Bei einer
Nachuntersuchung drei Jahre später hielten Mason und ein Team von Dermatologen fest:
»Es gab nicht nur keinen Rückfall, sondern das Hautbild verbessert sich weiterhin.« [518]
Warzen reagieren oft auf mentale Einflüsse. Es handelt sich hier um eigentlich nor-
males Gewebe, in das sich Viren eingenistet haben. Die medizinische Normalbehandlung
besteht in der chirurgischen Entfernung der Warze, oder sie wird elektrisch verödet oder
verätzt oder mittels Kälteschock durch flüssigen Stickstoff entfernt. Das ist ein ziem-
lich ruppiges und manchmal auch schmerzhaftes Vorgehen, oft ohne anhaltenden Er-
folg. Vielfach wachsen die Warzen nach, gern auch in ganzen Trauben. »Wunderkur-
en« können hier viel schneller und nachhaltiger wirken. Es gibt Menschen, die einen
Ruf als »Warzenheiler« genießen und Warzen durch bloße Berührung entfernen können.
Andere wenden Heilpflanzen an. Wieder andere reiben die Warze mit einer Kartoffel, die
dann bei einer bestimmten Mondphase unter einem bestimmten Baum vergraben werden
muss. Bei Kindern kommt es vor, dass sie sich ihre Warzen buchstäblich abkaufen lassen.
Nach solchen Behandlungen dauert es oft nur wenige Tage, bis die Warze abfällt und
reine Haut hinterlässt. Manchmal schrumpft sie auch im Laufe von ein, zwei Wochen, bis
sie ganz weg ist. [519]
Die »magische« Warzenkur gibt es in vielen Varianten. Ein direkter Einfluss auf die
Viren oder das wuchernde Gewebe ist kaum denkbar, aber die Heilung geschieht er-
staunlich schnell und hält an. Der gemeinsame Nenner all dieser Ansätze ist der Glaube.
Der Warzenträger hofft auf eine Wirkung, und häufig stellt sie sich ein. [520]
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