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In den sechziger Jahren bemühte sich eine neue Generation von Wissenschaftlern um
neue Forschungsansätze, die näher an den Bedingungen lagen, unter denen Telepath-
ie spontan auftritt, insbesondere in Träumen. Stanley Krippner und sein Team führten
Experimente zur Telepathie im Traum durch, bei denen die Probanden in schalldichten
Räumen schliefen. Sie wurden an ein EEG -Gerät angeschlossen, und außerdem wurden
die Augen überwacht, um festzustellen, wann der Schläfer in die Phase der schnellen
Augenbewegungen kam. Da diese REM -Phase ( REM von englisch Rapid Eye Movement)
normalerweise mit Träumen verbunden ist, konnte man auf diese Art feststellen, wann
die Versuchsperson träumte.
Vor dem Zubettgehen traf der Schläfer den »Sender«, also die zweite am Versuch
teilnehmende Person, die sich anschließend in einem anderen Raum, teilweise auch in
einem kilometerweit entfernten anderen Gebäude aufhielt. Kam es dann beim Schläfer zu
den schnellen Augenbewegungen, öffnete die zweite Person ein versiegeltes Päckchen,
das ein nach dem Zufallsprinzip ausgewähltes Bild enthielt, auf das sie sich jetzt
konzentrierte. Nach dem Abklingen der REM -Phase wurde der Schäfer aufgeweckt
und gebeten, seinen Traum zu erzählen. Diese Berichte wurden aufgenommen und
transkribiert. Schließlich verglich eine unabhängige Jury den Traumbericht mit allen zur
Auswahl stehenden Bildern und stimmte darüber ab, welches Bild am besten zum Traum
passte.
In manchen Fällen zeigte sich eine auffallende Übereinstimmung. Ein Proband kaufte
im Traum Karten für einen Boxkampf, während der Sender ein Foto von einem Boxkampf
betrachtete. In anderen Fällen war die Verbindung von eher symbolischer Art. Der
Proband träumte beispielsweise von einer toten Ratte in einer Zigarrenkiste, während
der Sender das Foto eines im Sarg liegenden toten Gangsters betrachtete. [438] Nach
insgesamt 450 Versuchen zur Traumtelepathie lagen die Gesamtresultate weit über der
Zufallswahrscheinlichkeit. [439]
In den siebziger Jahren entwickelten einige Parapsychologen einen neuen Typ von
Telepathie-Test, der für die Probanden mit einer milden Form der sensorischen Depriva-
tion, das heißt mit einem partiellen Entzug von Sinnesreizen, verbunden war. Die
Forscher gingen davon aus, dass die Versuche umso klarer ausfallen würden, je entspan-
nter die Versuchspersonen waren. Man saß also in einem bequemen Sessel in einem
schallgedämmten Raum, auf den Ohren Kopfhörer, die einfach ein weißes Rauschen von
sich gaben, und vor den Augen halbierte Tischtennisbälle, das Ganze in schwaches röt-
liches Licht getaucht. »Ganzfeld« nennt man solch eine Versuchsanordnung. Der Sender
saß in einem anderen schallgedämmten Raum und sah sich ein Foto oder Video an, das
nach dem Zufallsprinzip unter insgesamt vier Fotos und Videos ausgewählt wurde. Der
Empfänger sprach über seine Eindrücke, und die Worte wurden aufgezeichnet. Am Ende
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