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Reflexbogen, die man sich wie Drähte in einer Telefonschaltzentrale oder wie den
Schaltplan eines Computers vorstellen kann, sondern zeigt rhythmische Muster von
elektrischer Aktivität, an denen Tausende oder Millionen von Nervenzellen beteiligt sein
können. Diese Muster von Nervenaktivität erzeugen wechselnde elektromagnetische
können zu medizinischen und anderen Zwecken im Elektroenzephalogramm (
EEG
) er-
fasst werden, aber in diesen übergreifenden Rhythmen verbergen sich viele Einzelmuster
von elektrischer Aktivität in den verschiedenen Regionen des Gehirns. Vor diesem Hin-
tergrund scheint Erinnerungsvermögen eher auf Resonanz als auf chemischer Speicher-
ung in den Nervenenden zu beruhen.
In über hundert Jahren des intensiven Forschens unter hohem finanziellem Aufwand
ist es nicht gelungen, Erinnerungsspuren im Gehirn dingfest zu machen. Es könnte ganz
einfach daran liegen, dass es diese hypothetischen Spuren nicht gibt. Und womöglich
wird man sie auch durch weiteres intensives Forschen nicht finden. Erinnerungen eines
Organismus beruhen vielleicht auf morphischer Resonanz mit seiner eigenen Vergangen-
heit. Das Gehirn könnte eher einem Fernsehgerät als einem Festplattenrecorder ähneln.
Was Sie auf dem Bildschirm des Fernsehers sehen, beruht auf der Abstimmung seines
Empfangsteils auf unsichtbare Felder. Wenn jemand wissen möchte, welche Sendungen
Sie sich gestern angesehen haben, wird er mit der Suche nach Spuren dieser Sendungen
in den Drähten und Transistoren Ihres Fernsehers nicht weit kommen.
Aus demselben Grund kann aus Gedächtnisverlust aufgrund von Verletzungen oder de-
generativen Erkrankungen des Gehirns nicht geschlossen werden, dass Erinnerungen im
geschädigten Gewebe gespeichert waren. Wenn ich im Audioteil des Fernsehers Drähte
kappe, kann ich ihn »sprachlos« machen, doch daraus ist nicht zu schließen, dass der
Ton in den ausgeschalteten Komponenten gespeichert war.
