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Die Sequenzierung des menschlichen Genoms, eine staunenswerte Leistung, hat tat-
sächlich unser Bild von uns selbst verändert - nur anders als erwartet. Die erste Über-
raschung lag in der relativ geringen Anzahl unserer Gene. Mindestens 100000 waren
vorausgesagt worden, und bei den schließlich gezählten 23000 sahen sich alle ratlos an,
zumal der Mensch damit eindeutig in der Mittelklasse liegt: Taufliegen haben ungefähr
17000 Gene, Seeigel 26000. Viele Pflanzenarten besitzen weitaus mehr Gene als wir,
beim Reis beispielsweise sind es ungefähr 38000.
2001 freute sich Svante Paabo, Direktor des Schimpansengenomprojekts, auf dessen
Fertigstellung; dann nämlich werde die unglaublich spannende Frage beantwortet sein,
»worin die genetischen Merkmale bestehen, die uns von anderen Tieren unterscheiden«.
Vier Jahre später wurde die komplette Schimpansensequenz veröffentlicht, und da fiel
Paabos Kommentar etwas gedämpfter aus: »Wir können daran nicht erkennen, weshalb
wir von Schimpansen so verschieden sind.« [296]
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