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Abbildung 9: Eine menschliche Samenzelle, die einen Homunkulus enthält, Anfang
des achtzehnten Jahrhunderts von einem Wissenschaftler nachgezeichnet, der ihn
so unter dem Mikroskop gesehen haben wollte (nach Cole).
Der Präformationsgedanke war leicht zu erfassen und schien durch Mikroskopiebefunde
gedeckt zu sein, stieß jedoch auf unlösbare Probleme, was die Generationenfolge anging.
Die Kollegen aus dem vitalistischen Lager machten das anhand von Beispielen deutlich:
Wenn ein Kaninchen die ausgewachsene Form eines Minikaninchens in der befruchteten
Eizelle ist, muss dieses Minikaninchen bereits noch winzigere Kaninchen in seinen
Keimzellen haben - und so fort. [283]
So wurde die Präformationstheorie schließlich gegen Ende des achtzehnten Jahrhun-
derts verworfen. Bei der genauen Betrachtung heranwachsender Embryonen konnte den
Forschern nicht verborgen bleiben, dass immer wieder neue Strukturen entstanden, die
vorher nicht da waren. Beispielsweise der Darm, der sich durch Einfaltung einer bauch-
seitigen Gewebeschicht bildet, zunächst als eine Art Rinne, die sich dann im weiteren
Verlauf zur Röhre schließt. [284] Bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde die
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