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erinnere an die bereits genannte Beutefang-Chreode: Ein Tier fängt eine Beute, die
ursprünglich von ihm getrennt und der Außenwelt zugehörig war, und verleibt sie sich
ein. Die Beute ist jetzt in dem Raubtier und wird Teil von ihm. [273]
Es gibt noch andere Beschreibungsversuche wie zum Beispiel die Systemtheorie,
die Zellen, Organismen, Gesellschaften und Ökosysteme nicht von unten nach oben zu
erklären versucht, sondern sie als Ganzheiten mit ihren je eigenen »emergenten Ei-
genschaften« betrachtet. Die Teile eines Systems sind durch Beziehungsgeflechte, zu
denen auch Rückkopplungsschleifen gehören, miteinander verbunden. [274]
Alles in allem sind drei Grundformen von ganzheitlichen Ansätzen zu erkennen: Die
Systemtheoretiker möchten neue mathematische Modelle der emergenten Eigenschaften
von Systemen entwickeln, gehen jedoch stillschweigend davon aus, dass nur bekannte
physikalische Kräfte und Felder eine Rolle spielen. Andere ganzheitliche Denker wie
René Thom sind Platoniker, die in mathematischen Formen oder Strukturen nach letzten
Erklärungen suchen. [275] Und drittens haben wir den Ansatz, den ich selbst verfolge:
Morphogenetische Felder, Chreoden und Attraktoren sind Kausalfaktoren mit Ei-
genschaften, die sie von den bekannten Feldern und Kräften der Physik unterscheiden.
Sie tragen Zeit in sich; sie besitzen durch morphische Resonanz gegebene Erinnerungen
an ähnliche frühere Systeme, und sie ziehen Organismen durch rückwärts wirkende
Kausalität zu End- oder Zielpunkten hin. Darauf werde ich im nächsten Kapitel näher
eingehen.
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