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Fragen an Materialisten
Glauben Sie, dass Ihr Bewusstsein nichts weiter als ein Nebenprodukt oder Epiphänomen
der Tätigkeit Ihres Gehirns ist?
Wenn Bewusstsein überhaupt nichts vermag, weshalb hat es sich dann im Verlauf der
Evolution durch Anpassung gebildet?
Stimmen Sie dem materialistischen Philosophen Galen Strawson zu, dass Materialismus
zwangsläufig Panpsychismus voraussetzt?
Ist Ihr eigener Materialismusglaube eher durch unbewusste Gehirnprozesse als durch
rationale Vernunft, Beweise und freie Wahl bedingt?
Zusammenfassung
Die mechanistische Naturwissenschaft des siebzehnten Jahrhunderts definierte Materie
als unbewusst. Bewusstsein gab es nur bei Menschen, Geistern, Engeln und Gott. Geist
und Materie waren strikt zweierlei. Niemand wusste zufriedenstellend zu erklären, wie
unstofflicher Geist mit einem stofflichen Gehirn zusammenwirken kann, weshalb die Ma-
terialisten dieses mysteriöse, immaterielle geistige Etwas schließlich rundweg vernein-
ten und nur noch die Materie gelten ließen. Nun sind wir aber bewusst, weshalb die Elim-
ination des Geistes für die Materialisten ein großes Problem mit sich brachte. Sie gaben
sich alle Mühe, das Bewusstsein wegzuerklären oder ins Reich der Einbildungen zu ver-
weisen. Ein paar Philosophen gaben sich jedoch nicht mit Materialismus und Dualismus
als den einzigen Optionen zufrieden und wandten sich der Frage zu, ob nicht alle selb-
storganisierenden Systeme eine physikalische und eine geistige Seite haben. Ihr Geist
würde sie dann zu in der Zukunft liegenden Zielen in Beziehung setzen und wäre von
Erinnerungen an die individuelle und kollektive Vergangenheit geformt. Die Beziehung
des Geistes zum Körper ist eher zeitlicher als räumlicher Natur. Der Geist trifft eine Wahl
zwischen möglichen Varianten der Zukunft, und geistige Kausalität läuft in die Gegen-
richtung der physikalischen Kausalität: nicht von der Vergangenheit zur Zukunft, son-
dern von der Zukunft in die Vergangenheit.
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