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gewährleistet. Es entstand eine ge-
mischte Armee aus Chinesen und Aus-
ländern, die später aufgrund der Überle-
genheit ihrer Waffen als „Ever Victorious
Army“ in die Geschichte Chinas einging.
1864 war der Taiping-Aufstand endgültig
niedergeschlagen.
Die folgenden Jahre waren geprägt von
Modernisierung, der Stärkung des Mili-
tärs und der Wirtschaft, um die Qing-Dy-
nastie und die traditionelle Ordnung des
Landes mit westlich-technischem Fort-
schritt zu erhalten. So entstanden noch
in den 1860er-Jahren die ersten moder-
nen Industrieanlagen in Shanghai. Hier
übersetzte man auch die ersten fast 200
wissenschaftlich-technischen Bücher
aus dem Deutschen, Englischen oder
Französischen ins Chinesische. 1878
entstand ein Postsystem, 1879 das ers-
te Telegrafennetz.
1894 löste das japanische Interesse
an Korea den 1. Japanisch-Chinesischen
Krieg aus, den die Chinesen 1895 nach
der Versenkung nahezu ihrer gesamten
Flotte verloren. Im Vertrag von Shimo-
noseki (1895) erkannte China die Un-
abhängigkeit Koreas an, musste weite-
re Hafenstädte für den internationalen
Handel öffnen und Taiwan samt umlie-
gender Inseln an Japan abtreten. Die Ja-
paner kamen ab 1895 in Scharen nach
Shanghai, schlossen ihre Gebiete den
bestehenden Konzessionen an und bau-
ten ihre Baumwollproduktion mit mehr
als 30 Fabriken aus.
die frühen JAhre
des 20. JAhrhunderts
Von der sichtbaren Moderne und dem
offensichtlichen Reichtum der Stadt wur-
den auch große Teile der Landbevölke-
rung in der Hoffnung auf das große Geld
nach Shanghai gezogen. Um 1900 zählte
die Stadt bereits mehr als eine Million
Menschen und bis in die 1920er-Jahre
entwickelte sich Shanghai zur Weltstadt
in voller wirtschaftlicher Blüte, aller-
dings auch überfüllt mit Bettlern, Tage-
löhnern, Abenteurern, Prostituierten und
Ganoven.
Steigende Arbeitslosigkeit, Armut und
die schamlose Ausbeutung der chinesi-
schen Arbeiter schufen um die Wende
zum 20. Jahrhundert erneut ein Klima,
in dem revolutionäre Gedanken auf-
keimten. Der Boxeraufstand (siehe Ex-
kurs „Der Boxeraufstand“) in den Jahren
1900 und 1901, die Unruhen nach der
Chinesischer „Boxer“ um 1900
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