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Stadt Chongqing östlich der Provinz Si-
chuan) die zweitgrößte Stadt Chinas.
Im Zentrum der City liegt die Bevölke-
rungsdichte bei stolzen 29.000 Einwoh-
nern pro km². Im Vergleich zur Partner-
stadt Hamburg liegt diese Quote unge-
fähr zwölfmal höher. Bei solchen Zahlen
ist verständlich, dass ein Bummel auf
der Einkaufsmeile Nanjing Donglu Ê ge-
rade an den Wochenenden in einen Sla-
lomlauf ausarten kann.
Wie bereits erwähnt liegen die älteren
Stadtbezirke westlich des Huangpu. Hier
befanden sich die ausländischen Nieder-
lassungen mit auch heute noch vielen
sichtbaren Relikten und wunderschönen
Kolonialvillen der 1920er- und 1930er-
Jahre. Die Altstadt ist heute nur noch als
Touristenattraktion mit restaurierten Ge-
bäuden und Nachbauten aus der Ming-
und Qing-Zeit rund um den Yu Yuan ×
vorhanden. Ein kleiner, ursprünglicher
Teil der alten Stadt befindet sich weiter
südlich und westlich der Henan Lu. Aber
auch hier wird man wohl leider bald der
Moderne weichen müssen - der Bau von
Wolkenkratzern geht bei 24-stündiger
Bautätigkeit ununterbrochen voran.
In der Zeit der japanischen Besatzung
nach 1937 und später nach der kommu-
nistischen Machtübernahme 1949 war
es um die Stadtentwicklung in Shang-
hai vorläufig geschehen. Es tat sich fast
ein halbes Jahrhundert nichts. Erst zu
Beginn der 1990er-Jahre, nach der Öff-
nung Chinas in Richtung Westen, ent-
stand die heutige Infrastruktur. Inner-
halb weniger Jahre bildete sich in Puxi
das heutige Netz aus auf hohen Beton-
pfeilern gebauten und wie über der Stadt
schwebenden Stadtautobahnen, Brü-
cken und Tunnel über und unter dem Hu-
angpu, U-Bahn-Linien und einem neuen
internationalen Flughafen im Distrikt Pu-
dong, der Stadt der Zukunft mit glitzern-
den Wolkenkratzern. Ein unüberschau-
bares Meer an Hochhäusern prägt heute
das Stadtbild Shanghais auf beiden Sei-
ten des Huangpu.
Mittlerweile gibt es kaum einen Be-
zirk in der Stadt, der nicht tagtäglich von
Baukränen und Abrissbirnen - und dem
damit verbundenen Lärm - immer neu
entstehenden Gebäuden, Straßenzü-
gen oder Brücken verändert wird. Wer
ab und an nach Shanghai kommt, wird
die gewohnte Umgebung daher schon
nach einem Jahr, vielleicht schon nach
ein paar Monaten, an vielen Stellen nicht
mehr wiedererkennen. Es gibt wohl kei-
ne andere Stadt in Asien, die ihr Gesicht
so schnell und so stetig verändert wie
Shanghai.
Im östlichen Pudong sind nicht nur
die Straßen breit wie Boulevards ange-
legt, alles scheint hier weitläufiger, über-
sichtlicher, moderner und zudem grüner
als im westlichen Teil der Stadt und vie-
le Europäer fühlen sich hier wohler als in
Puxi. In Pudong findet man sogar groß-
zügig angelegte Radwege, grüne Oasen
wie den Century Park Ô und einige der
interessantesten Sehenswürdigkeiten der
Stadt.
Aber auch im Straßengewirr Puxis fällt
die Orientierung, auch wenn man es
nach einem ersten Blick auf einen Stadt-
plan Shanghais nicht glauben mag, be-
reits nach kurzer Zeit relativ leicht. Von
West nach Ost durchziehen die Haupt-
verkehrsadern wie Nanjing Lu, Yan'an
Lu oder Beijing Lu (alle benannt nach
chinesischen Städten) die Stadt. Diese
werden im Zentrum gekreuzt durch die
in Nord-Süd-Richtung verlaufenden und
nach chinesischen Provinzen benannten
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