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Wert gelegt, wenn es einmal schnell ge-
hen muss. Jiaozi dippt man in verschie-
dene Soßen.
preiswert an vielen Straßenständen in
Shanghai. Es handelt sich um mit Zuta-
ten wie Gemüse, Fleisch oder Fisch ge-
füllte Klöße aus Hefe- oder Reisteig, die
bereits zum Frühstück und den ganzen
Tag über gegessen werden. Die gefüllten
Klöße werden in einem Korb aus Bam-
bus gedämpft.
baozi 包子
Neben Jiaozi sind Baozi ein weiteres
chinesisches Nationalgericht. Auch die-
se Köstlichkeiten bekommt man sehr
shAnghAi crAb - der „grosse-schleuse-Krebs“
Herbstzeit bedeutet in Shanghai Krabben-
zeit. Nicht nur in Shanghai eine Delika-
tesse ist der grau-grüne Krebs mit den
behaarten Beinen aus dem See Yang-
shenhu bei Kunshan. Die Saison dieser
Krustentiere dauert von September bis De-
zember. Anderthalb Stunden von Shang-
hai entfernt liegt der See, der als einer der
saubersten Chinas gilt und aus dem Fi-
schergenerationen seit dem 12. Jahrhun-
dert die Krebse hervorholen - oder an sei-
nen Ufern züchten. Gerade einmal zwei
Meter tief ist das Wasser, da kann man
auf den Grund schauen und die Krabbe
in die Sonne.
Allein auf der kleinen Insel Lianhu, der
Lotos-Insel, leben 200 Familien allein da-
von, das Tier zu fischen oder in Ufernä-
he zu züchten. Sie verkaufen es auf dem
Markt „Xie Wang“ (= „Krabbenkönig“)
in Yangshenhu-Stadt. Bis vor 25 Jahren
ernährten sich nur die Fischerfamilien
von dem reichhaltigen Vorkommen die-
ser Süsswasserkrebse im See, dann wur-
den die Tiere plötzlich als Delikatesse
entdeckt - mittlerweile sind sie im gan-
zen Land äußerst begehrt. Der Name die-
ser bis zu einen Pfund schweren Krebs-
tiere geht auf eine alte Fangmethode mit
Strohschleusen zurück.
In guten Restaurants wählen Gourmets
die Tiere aus kleinen Aquarien. Anschau-
en müssen sie einen, daran erkenne man
die besten Krabben. 2002 sollen 100.000
Tonnen gefälschte Krabben (Ware mit
dem Aufdruck „Yangcheng Lake“) ver-
kauft worden sein. Aus dem Yangshenghu
wurden damals jedoch gerade einmal
1500 Tonnen gefischt. Nach einem Be-
richt der Zeitung „China Daily“ wurden
gefälschte Delikatesskrabben mit völlig
überhöhten Schadstoffwerten zuletzt so-
gar vor dem ersten Fang angeboten.
Die Nachfrage ist enorm und so wer-
den die echten Krabben aus dem Yang-
shenhu immer seltener. Mittlerweile wer-
den „echte Yangshenhu-Krabben“ aus den
Niederlanden importiert. 1912 tauch-
te die Krabbe im Rhein an der deutsch-
holländischen Grenze auf als ungewoll-
tes Mitbringsel aus dem Ballastwasser
von Schiffen, die zuvor im Yangzi vor An-
ker gegangen waren. Seitdem wird das
kostbare Tier von Chinesen in den Nieder-
landen gezüchtet, weil sie auch fern der
Heimat nicht auf ihr Herbstgefühl ver-
zichten möchten. Die Krebse zu verzeh-
ren verlangt eine ausgefeilte Technik, die
man sich von Einheimischen erklären las-
sen sollte.
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