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religiöse bauwerke
Wer auf Reisen gerne Kirchen, Tempel
oder andere religiöse Bauwerke besich-
tigt, ist in Shanghai und den Ausflugszie-
len der Umgebung sehr gut aufgehoben.
Der Longhua Tempel È oder „Tempel
der Drachenblume“ im Süden der Stadt
stammt aus der Zeit der Drei Reiche und
ist über 1700 Jahre alt. Auf einer Fläche
von 20.000 m² umfasst er fünf Haupthal-
len und gehört somit zu den größten und
ältesten Tempeln Shanghais. Sehens-
wert ist die mehr als zwei Meter hohe und
6500 kg schwere Bronzeglocke aus der
Qing-Dynastie, Schriftrollen aus der Ming-
Dynastie, die Buddhafiguren und ein gol-
dener Stempel des Ming-Kaisers Wanli
(1563-1620) aus dem Jahr 1598.
Die Xujiahui Kathedrale Ç ist eine der
berühmtesten Kirchen Chinas und die
größte Kathedrale in Shanghai. Zwischen
den Jahren 1905 und 1910 wurde sie im
neogotischen Stil erbaut. Sie besitzt fünf
Stockwerke aus Backstein und Holz und
erhebt sich mit ihren Türmen 50 m in
den Shanghaier Himmel. Die Maria- und
Jesusfiguren im Kircheninneren wurden
1919 von Paris nach China gebracht.
Das Gotteshaus bietet Platz für 3000
Gläubige. Die „Xujiahui Catholic Church“,
so ihre englische Bezeichnung, wird mit
ihren umliegenden Gebäuden auch oft
als Vatikan Shanghais bezeichnet.
Eines der ersten Gebäude am Bund
war die im Stil der französischen Klassik
mit vielen barocken Elementen errichte-
te Bank de l'Indochine (1914). Viele ko-
loniale Gebäude wie das Zollamt (1927),
die Bank of China (1921) und das Peace
Hotel (1930) folgten und erinnern noch
heute an die Kolonialzeit. Das Zollamt
ist mit der in England angefertigten Glo-
cke und Uhr dem Big Ben in London
nachempfunden.
Aber nicht nur am Bund, auch in ande-
ren Stadtteilen werden Architekturfreun-
de auf ihre Kosten kommen. Das Park
Hotel (1933) des tschechischen Archi-
tekten Ladislaus Hudec an der Nanjing
Lu [H5] mit seiner restaurierten Innen-
einrichtung im Stil des Art déco war für
ein halbes Jahrhundert das höchste Ge-
bäude Shanghais.
In der ehemaligen Französischen Kon-
zession findet man zahlreiche frei ste-
hende Villen, z. B. das ehemalige Anwe-
sen der Familie Morriss im Ruijin Park À ,
die rote ehemalige Soong-Villa aus den
1920er-Jahren an der Dongping Lu (Nr.
11) oder die wunderschöne französische
Villa und Wohnhaus der Soong Qingling
an der Huaihai Lu Æ (Nr. 1843).
Ein schönes Beispiel kolonialer Archi-
tektur ist auch der Cercle Sportif Française
von 1926, heute Teil des Okura Garden
Hotels (s. S. 294) in der Maoming Lu. Se-
henswert ist dort insbesondere die far-
benprächtige, gläserne Art-déco-Decke.
Wer an historischen Gebäuden und tra-
ditioneller Bauweise interessiert ist, kann
sich an die Shanghai Historic House As-
sociation (SHHA) wenden (subscribe@
topica.com, Tel. 13701682037). Diese
organisiert regelmäßig Touren durch das
alte Shanghai und Veranstaltungen zur
Architektur der Stadt.
Gemütlicher Plausch am Bund
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