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Hygieneforderung Nachdruck zu verleihen:
die Weltausstellung 2010 in Shanghai.
Was soll denn das internationale Publi-
kum denken, wenn die Gastgeber ihren
Schleim überall in der Stadt verteilen?
Als Besucher sollte man versuchen, über
diese Unart zu schmunzeln und sie ein-
fach zu akzeptieren. Lautstarker Protest
wird kaum Verständnis finden und ist da-
her völlig sinnlos.
Gerade das Drängeln ist eine weitere,
äußerst enervierende (Un-)Sitte. Über-
all wird gedrängelt und geschoben. Ir-
gendwer versucht immer, irgendwo der
Erste zu sein oder sich in einer Schlan-
ge nach vorne zu drängeln. Viele drän-
geln, um in einen Bus zu kommen oder
auch vor den Regalen im Supermarkt. In
öffentlichen Anstalten hat dieses Verhal-
ten zum Glück etwas nachgelassen, sei
es durch das Ziehen von Nummern oder
durch massive Eisengitter. Leider kann
man auch gegen das Drängeln wenig ma-
chen. Daher bleibt nur die Möglichkeit,
auch als westlicher Besucher, selbst die
Ellbogen auszufahren und im täglichen
Nahkampf kräftig einzusetzen.
Ähnlich unangenehm ist für uns das
Rülpsen und Schmatzen am Tisch. Wäh-
rend man dies in Deutschland nicht
(mehr) tun sollte, ist es in China durch-
aus normal und bedeutet nichts weiter,
als dass es einem schmeckt. Als Auslän-
der sollte man jedoch besser darauf ver-
zichten, in den Chor mit einzustimmen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich
dabei der Lächerlichkeit preisgibt, ist
recht hoch.
Westliche Verhaltensweisen sind in
China zwar durchaus bekannt, können
aber trotzdem ein unangenehmes Ge-
fühl beim chinesischen Gegenüber her-
vorrufen. So wird ein tiefer, langer Blick
in die Augen bei Gesprächen ebenso wie
ein zu fester Händedruck bei der Begrü-
ßung als unangenehm und aufdringlich
empfunden. Bei einem ersten geschäftli-
chen Treffen überreicht man seinem Ge-
genüber seine Visitenkarte mit beiden
Händen - der Text muss für den Emp-
fänger lesbar sein - und sagt seinen
Namen. Bekommt man eine Visitenkar-
te, liest man diese sorgfältig durch, be-
vor man sie einsteckt. Visitenkarten soll-
te man immer in der Brusttasche aufbe-
wahren (nahe dem Herzen), niemals in
der Hosentasche (nahe dem Gesäß) oder
dem Portemonnaie!
Chinesen rauchen sehr viel und fast
überall. Dies mag gerade in der heutigen
Zeit angesichts der Verbote in Deutsch-
land viele Raucher erfreuen, doch für an-
dere Reisende bedeutet das, dass sie
ständig Rauch um sich haben. In den
Restaurants wird viel geraucht - nicht
selten wird kein Aschenbecher benutzt
und der Glimmstengel auf den Boden ge-
worfen. Auch manche Taxifahrer rauchen
während der Fahrt. Da in China das Rau-
chen so weit verbreitet ist, stören sich
wenig Chinesen daran und erwarten,
dass sie fast überall rauchen dürfen.
Als Gast in China sollte man sich be-
mühen, möglichst neutrale Gesprächs-
themen zu wählen und Diskussionen
über chinesische Außen- und Innenpoli-
tik (Menschenrechte, Tibet usw.) eben-
so zu vermeiden wie das Schimpfen
über die deutsche, österreichische oder
Schweizer Politik. Negative Äußerungen
über das eigene Land würden in China
Im Stadtgott-Tempel
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