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Insbesondere ein immer noch sehr be-
liebter chinesischer Volkssport sei hier
genannt: das Spucken. Auch wenn es in
ländlichen Gebieten noch weit mehr ver-
breitet ist, wird das Spucken dem Rei-
senden auch in Shanghai bereits kurz
nach der Ankunft auffallen. Spucken
wird überall auf der Straße oder in Park-
anlagen lautstark praktiziert. Auch Taxi-
und Busfahrer öffnen nicht selten vor ro-
ten Ampeln oder im Stau das Fenster,
um sich schnell ihrer tief im Rachen be-
findlichen Schleime zu entledigen. Die
Geräusche und der Gedanke, ständig
auf Gehwegen darin hineintreten zu kön-
nen, sind für viele Ausländer äußert un-
angenehm. Unhygienisch ist diese Pra-
xis außerdem, da auch Krankheitserre-
ger übertragen werden können. In China
sieht man das Spucken hingegen als ei-
nen hygienischen Akt der Befreiung des
Körpers von Schlacken.
Mittlerweile, gerade auch im Hinblick
die Expo 2010 in Shanghai mit Millio-
nen von ausländischen Besuchern (vgl.
„Expo 2010“), gibt es jedoch zahlreiche
Kampagnen gegen das Spucken und
an vielen touristischen Orten wie dem
Bund ist diese Praxis verboten. Es wer-
den in der ganzen Stadt vermehrt Hin-
weisschilder aufgestellt. Warum es aller-
dings nicht wenige davon seltsamerwei-
se in englischer Sprache gibt, bleibt wohl
ein chinesisches Rätsel. Ganz unterbin-
den lässt sich diese chinesische Gepflo-
genheit aber auch durch Verbotsschilder
nicht und obwohl Bußgelder verhängt
werden. Im Gegenzug empfinden Chine-
sen das Schnäuzen in ein Taschentuch
und die in Europa übliche Praxis, das be-
nutzte Taschentuch dann wieder einzu-
stecken, als unappetitlich - andere Län-
der, andere Sitten.
Ein weiteres leidiges Thema sind die
chinesischen Toiletten. Das Positive vor-
weg: In Shanghai gibt es mittlerweile
zahlreiche öffentliche Toilettenhäuser.
Einwandfreie Hygiene und Sauberkeit
sollte man allerdings auch dort nicht er-
warten. Viele Chinesen erledigen ihre Ge-
schäfte immer noch gerne im Hocken, so
dürfen auch Schuhabdrücke auf den Bril-
len - sofern es denn welche gibt - nicht
verwundern. Häufig ist kein Toilettenpa-
pier vorhanden, sodass man daher für
den Notfall immer kleine Rollen mit sich
führen sollte (bekommt man in den meis-
ten kleinen Supermärkten im für Hand-
taschen gerechten Format ohne lästige
Papprolle). Meistens kostet die Benut-
zung der öffentlichen Toiletten 1-2 Jiao.
In vielen kleineren Bars in den Vergnü-
gungsvierteln müssen sich gerade Frau-
en darauf einstellen, dass es nur eine To-
ilette für alle gibt und diese auch nicht
ständig gereinigt wird. Längere Warte-
zeiten und nicht immer hygienische Ver-
hältnisse sollte man daher einkalkulie-
ren. Viele Toiletten sind auch nicht auf
das Wegspülen von Toilettenpapier aus-
gelegt. So ziehen es viele Chinesen vor,
benutztes Toilettenpapier in einen Müll-
eimer neben die Toilette oder auch ein-
fach nur daneben zu werfen. Dass auf
diese Weise die Hygiene auf der Strecke
bleibt, verwundert nicht. Wer es einrich-
ten kann, sollte Toiletten in einem der
besseren Hotels oder Restaurants auf-
suchen. Bei westlichen Touristen wird
dies durchaus respektiert, sofern man
höflich danach fragt.
Leitungswasser sollte man in Shang-
hai nur zum Zähneputzen und Duschen
benutzen. Das Wasser riecht aus vie-
len Leitungen leicht nach Chlor, ist häu-
fig mit Schadstoffen stark belastet und
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