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Bedenken sollte man, dass zu dieser
Zeit fast die ganze chinesische Bevölke-
rung - so scheint es jedenfalls - auf Rei-
sen ist, um zu ihren Familien in den Hei-
matprovinzen zu gelangen - eine riesige,
alljährliche Migrationsbewegung. Zum
Frühlingsfest 2008 am 7. Februar sollen
mehr als 170 Mio. Menschen gleichzeitig
unterwegs gewesen sein! Wer es einrich-
ten kann, sollte daher in diesem Zeitraum
auf Reisen in China und Ausflüge in die
Umgebung verzichten und auf einen an-
deren Zeitpunkt verschieben. Öffentliche
Verkehrsmittel sind hoffnungslos überfüllt
und es ist nahezu unmöglich, ohne recht-
zeitige Reservierung überhaupt noch Ti-
ckets oder gar Sitzplätze zu bekommen.
Eine alte Tradition ist es, am Neujahrs-
tag Jiaozi (gefüllte Teigtaschen, siehe
„Shanghai für Genießer“) zu essen und
die Familienmitglieder zu beschenken.
Typisch sind Geldgeschenke in roten
Umschlägen.
Traditionell werden zum Laternen-
fest Tangyuan (in Südchina) bzw. Yuan-
xiao (in Nordchina), kleine klebrige Klöße
aus Reismehl, genossen, die den Zusam-
menhalt der Familie symbolisieren. Tan-
gyuan und Tuanyuan (= Familientreffen)
klingen im Chinesischen schließlich fast
gleich. Besonders schön und aufwen-
dig geschmückt sind zu dieser Zeit die
Shanghaier Altstadt rund um den Antik-
markt in der Fangbang Zhonglu Õ und
den Yu Garten (Yu Yuan) × . Außerdem
sind dort zahlreiche Laternenausstellun-
gen und Aufführungen von klassischen
Opern und Tänzen zu bestaunen.
Qingming-fest
清明节(Qīngmíngjié)
Das Qingming-Fest findet genau 106
Tage nach der Wintersonnenwende
(„Dongzhi“) statt und ist das wichtigste
Opferfest in China. An diesem Tag (häu-
fig der 4. oder 5. April) werden die ver-
storbenen Vorfahren und Angehörigen
geehrt. Man besucht und pflegt an die-
sem Tag deren Gräber oder Urnen und
opfert Gaben wie Obst oder Blumen. Die
Opferzeremonien - dazu gehören auch
das Anzünden von Räucherstäbchen und
das Verbrennen von Totengeld - finden
auf Friedhöfen, Tempeln oder in den ei-
genen vier Wänden statt. Die Zeremoni-
en beginnen häufig bereits zehn Tage vor
laternenfest
元宵节 (Yuánxiāojié)
Das Laternenfest wird in der ersten
Vollmondnacht nach dem Frühlings-
fest am 15. Tag des ersten Mondes ge-
feiert. Es bildet den Abschluss der Neu-
jahrsfeierlichkeiten und reicht mit sei-
ner fast 2000 Jahre alten Tradition bis in
die Zeit der Han-Dynastie (206 v. Chr.-
220 n. Chr.) zurück. Das ganze Land
scheint zu diesem Fest mit farbenfrohen,
aufwendig hergestellten Laternen und
Lampions geschmückt zu sein. Diese mit
Darstellungen von Tierkreiszeichen oder
Fabelwesen, mit Motiven aus Legenden
und Erzählungen verzierten Lampions
werden jedes Jahr aus Holz, Perlmutt,
Pergament und Papier neu hergestellt.
Zum Laternenfest ist das ganze Land
aufwendig geschmückt
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