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zurück. Hangzhou war die Hauptstadt
der südlichen Song-Dynastie (1127-
1279). Marco Polo (1254-1324) soll
die Stadt als „schönste und großartigs-
te Stadt der Welt“ bezeichnet haben. Zu
seiner Zeit, im 13. Jahrhundert, hatte die
Stadt den größten Hafen der Welt. Heu-
te ist Hangzhou keine Hafenstadt mehr,
denn im Laufe der Jahrhunderte verlan-
dete die Bucht.
Die Stadt verfügt mit der Zhejiang-Uni-
versität über eine der besten Universi-
täten des Landes. Diese unterhält Part-
nerschaften u. a. mit der TU München,
der Universität Kiel, der Universität Pas-
sau und der Universität Lübeck sowie der
Fachhochschule Hannover und der HTW
Dresden.
Eine neue sechsspurige Autobahn-
brücke über die Hangzhou-Bucht wurde
Ende 2007 fertiggestellt. Diese Brücke
ist mit einer Länge von 36 km die längs-
te Überseebrücke der Welt und verkürzt
seit Sommer 2008 die Strecke zwischen
Shanghai und Ningbo von derzeit 400
auf nur noch 80 km.
Glaubt man der Legende, stritten einst
ein Drache und ein Phönix um eine Per-
le. Diese fiel schließlich auf den Boden
und verwandelte sich in den Westsee.
Tatsächlich entstand der See als Bucht
des heute drei Kilometer entfernten Qi-
antang-Flusses im 8. Jahrhundert. Da-
mals, während der Tang-Dynastie (618 -
907), wurde der See auf die heutige Tie-
fe von durchschnittlich 1,5 Meter aus-
gehoben und mit einer Sandbank vom
Fluss abgetrennt.
Zwei Dämme teilen den Westsee in drei
Teile: Der fast 3 km lange Su-Damm (Su-
Di) wurde vom Song-Dichter, -Maler und
-Politiker Su Dongpo (1037-1101) errich-
tet, verläuft im Westen des Sees und ver-
bindet die Beishan Lu im Norden mit der
Nanshan Lu im Süden. Auffallend sind
seine sechs prachtvoll gestalteten Brü-
cken. Diese wurden sogar im Sommer-
palast in Beijing kopiert. Der Bai-Damm
(Bai-Di) im Norden des Westsees ist be-
nannt nach dem Dichter Bai Juyi. Dieser
Damm wurde bereits während der Tang-
Dynastie angelegt. Er verbindet das nord-
östliche Ufer mit der Insel Gushan.
Künstlich angelegt sind auch die Insel
Xiao Yingzhou („Kleine Paradiesinsel“) in
der Form eines vierspeichigen Rades mit
vier kleinen Seen, das den Eindruck eines
„Sees im See“ vermittelt, und ihre bei-
den kleineren Schwestern Huxinting und
Ruangongdun. Schwimmen ist im West-
see verboten und so kann man die Inseln
nur per Boot erreichen. Am meisten Spaß
macht es, sich mit den typischen, mit ei-
nem Stoffdach bedeckten Westsee-Ru-
derbooten über den See und zu den Se-
henswürdigkeiten schippern zu lassen.
Auf der Rückseite des chinesischen
Ein-Yuan-Geldscheines ist eine der be-
rühmtesten Sehenswürdigkeiten des
SEhEnSWErtES in hangZhou
J Westsee (xi hu) ***
[c2]
西湖
Der 15,6 km² große, an seiner tiefsten
Stelle jedoch nur 1,8 m tiefe Westsee ist
wohl eines der berühmtesten Stadtge-
wässer Chinas. Er ist mit seinen traum-
haften Brücken, Dämmen, Inseln und der
malerischen Umgebung von jeher auch
Schauplatz vieler Liebesgeschichten
und -dichtungen. Man braucht ihn nur
zu erwähnen, schon weckt man romanti-
sche und von Sehnsucht erfüllte Gefühle
in den Herzen der meisten Chinesen.
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