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Soong Qingling
Soong Qingling wurde im Januar 1893
als eine von drei Töchtern des reichen
Geschäftsmannes und Methodistenmis-
sionars Charlie Soong in Kunshan (Pro-
vinz Jiangsu) geboren. Dieser war durch
den Verkauf von Bibeln recht wohlhabend
geworden.
Die drei Schwestern konnten nicht un-
terschiedlicher sein: Die kapitalistische
und auf Macht bedachte Soong Meiling
flüchtete nach Ende des Chinesischen Bür-
gerkriegs mit ihrem Mann Chiang Kai-
shek nach Taiwan. Soong Ailing hingegen
liebte den Reichtum und heiratete den ver-
mögenden Bankier Kong Xiangxi.
Soong Qingling ging einen völlig ande-
ren Weg. Nach der Oberschule in Shang-
hai besuchte sie das Wesleyan College in
Macon im US-Bundesstaat Georgia. Im
Oktober 1915 heiratete sie im japanischen
Kobe Sun Yat-sen - heimlich und gegen
den Willen ihrer Eltern, denn Sun war im-
merhin schon fast 30 Jahre älter und zu-
dem vorher mit Lu Muzhen verheiratet.
Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr
1925 widmete sie sich ganz der Revolution
und wurde 1926 in das Zentrale Exekutiv-
komitee der Kuomintang gewählt. 1927,
infolge der Massaker von Shanghai und
der Flucht der Kommunisten, ging sie ins
russische Exil nach Moskau. 1933 begrün-
dete sie zusammen mit dem Schriftsteller
Lu Xun die Liga der Menschenrechte. Un-
ermüdlich kritisierte sie ihren Schwager
Chiang Kai-shek und die Kuomintang als
Verräter der Revolution. Während des
Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs
(1937-1945) versöhnte sie sich mit der
Kuomintang, stand aber, obwohl sie der
Partei nicht beitrat, auf der Seite der Kom-
munisten.
Soong stand bei der Verkündung der
Volkrepublik China im Oktober 1949 ne-
ben Mao auf dem Tienanmen-Platz und
wurde zur Vizepräsidentin ernannt. Von
1968 bis 1972 war sie zusammen mit
Dong Biwu Staatsoberhaupt. Zwei Wo-
chen vor ihrem Tod ernannte man sie zur
Ehrenpräsidentin.
Soong Qingling starb am 29. Mai 1981
in Shanghai. Im Gegensatz zu ihrer jünge-
ren Schwester Soong Meiling, die mit ih-
rem Mann Chiang Kai-shek nach Taiwan
ging, wird Soong Qingling in der Volks-
republik China bis heute als „Grand Old
Lady der Revolution“ sehr verehrt.
Neben einer Statue und dem Grab
Soong Qinglings und ihrer Eltern befin-
den sich auf diesem recht weitläufigen
Gelände auch noch die Gräber einiger
der berühmtesten in Shanghai leben-
den ausländischen Familien, darunter
das der Kadoories. Eine kleine Ausstel-
lung zeigt Bilddokumente der Lebenssta-
tionen Soongs und einige ihrer persönli-
chen Dinge.
宋庆龄陵园, 虹桥路
µ Sòong Qìnglíng Língyuán, Hongqiao Lu,
Öffnungszeiten: tgl. 10-17 Uhr
Ï qiBao ** [s. umgebungskarte]
Wer sich nur kurz in Shanghai auf-
hält und etwas anderes als Hochhäu-
ser und den Betondschungel der Innen-
stadt sehen möchte, sollte die nur knapp
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