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Auch wenn immer mehr junge Chine-
sinnen und Chinesen in Schulen, Kursen
und privaten Sprachunterrichten die eng-
lische Sprache lernen, bleiben dem Kurz-
zeitbesucher selbst in einer Weltstadt wie
Shanghai als einzige Ansprech- oder Ge-
sprächspartner die Angestellten in geho-
benen Hotels oder Restaurants. Hinzu
kommen natürlich die zahlreichen Schlep-
per, Souvenirverkäufer und Angestellte in
den Bars der Vergnügungszentren der
Stadt. Diese verstehen es ganz geschickt,
Touristen mit ihren teilweise durchaus be-
merkenswerten Sprachkenntnissen zu
beeindrucken und den einen oder ande-
ren Yuan aus der Tasche zu locken.
Wer aber im Supermarkt um die Ecke
oder selbst in den großen Shoppingmalls
seine Englischkenntnisse testen möchte,
wird in vielen Fällen auf Unverständnis
und Achselzucken stoßen. Auf der Stra-
ße und im täglichen Leben wird man als
Westler oder Tourist kaum beachtet und
auch genau so behandelt wie ein Chine-
se. Aber wie überall auf der Welt gilt auch
in China und Shanghai: Wer sich offen-
sichtlich und ehrlich für das Land und die
Leute interessiert, wird sehr schnell die
Sympathien der Einheimischen auf seiner
Seite haben - und sei es nur ein freund-
liches „Nĭ Hăo“ („Guten Tag“) im kleinen
Supermarkt oder an der Garküche um
die Ecke (s. „Kleine Sprachhilfe“).
Bund oder die Nanjing Donglu. Bei ausgie-
bigen Tai-Chi-Übungen, Tänzen, Brettspie-
len oder auch anderen sportlichen Akti-
vitäten werden Körper und Geist für den
bevorstehenden Tag gestärkt und in Form
gebracht. Später gibt es ein Frühstück,
das häufig aus den typischen Gerichten
wie Bāozi, Suppen und natürlich grünem
Tee besteht, bevor man den eigentlichen
Beschäftigungen des Tages nachgeht.
Das Mittagessen wird in Shanghai be-
reits ab 11 Uhr eingenommen. Angestell-
te strömen dann gemeinsam aus den Bü-
rohochhäusern der Innenstadt in die in
der näheren Umgebung liegenden chine-
sischen Restaurants, Schüler und Studen-
ten bevölkern die internationalen Fast-
Food-Ketten der Stadt. Die Mittagspau-
se dauert höchstens eine Stunde. Wer
es sich leisten kann, geht noch ein wenig
shoppen oder trifft sich mit Freunden.
Ab 17 Uhr geht es nach Hause - auf-
grund der chaotischen Verkehrsverhält-
nisse, gerade aus den umliegenden In-
dustrieorten, oft ein langwieriges Unter-
fangen. Das Abendessen wird in China
früh eingenommen. Einfache Restau-
rants sind daher häufig ab 20 Uhr wieder
wie leergefegt. Der Abend wird gewöhn-
lich im Kreise der Familie vor dem Fern-
seher bei chinesischen Soaps oder Un-
terhaltungssendungen verbracht. Wie
überall auf der Welt gibt es natürlich
auch in Shanghai unterschiedliche Mei-
nungen über die Wahl des Senders und
so wird ständig unter lautstarkem Pro-
test hin- und hergezappt.
Viele junge, erfolgshungrige Leute sind
häufig auch noch nach 20 Uhr in ihren
Büros anzutreffen und zieht es danach
trotzdem noch in ein Restaurant oder auf
den einen oder anderen Drink in eine der
Bars oder zum Karaoke.
ein tyPischer tAg in shAnghAi
Am frühen Morgen, kurz nach Sonnenauf-
gang, führt es viele Shanghaier - zumin-
dest jene, die es sich leisten können und
nicht schon um diese Zeit in einer der
überfüllten U-Bahnen oder Busse auf
dem Weg zur Arbeitsstelle sind - als ers-
tes in den nächstgelegenen Park, an den
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