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Studenten vereinten sich mit Arbeitern,
Streiks wurden organisiert und erreich-
ten ihren Höhepunkt in einem General-
streik am 5. Juni 1919, der das gesam-
te öffentliche Leben in Shanghai zum Er-
liegen brachte.
In der Französischen Konzession im
heutigen Xintiandi wurde am 23. Juli
1921 die Kommunistische Partei ge-
gründet (KPCh). Anwesend waren neben
Mao Zedong weitere zwölf junge Chine-
sen. Die Versammlung wurde allerdings
von der französischen Polizei gestört und
musste auf ein Hausboot auf dem Nanhu
in der Provinz Zhejiang verlegt werden.
Von nun an wurden weitere Streiks und
Arbeiterkämpfe gegen die ausländischen
Imperialisten organisiert.
1922 gründeten Studenten der Fu-
dan Universität die Shanghai Universi-
tät (Shangda) mit patriotischen Zielen
wie dem Widerstand gegen das China
auferzwungene System der Vertragshä-
fen. In Shanghai entstand eine nationa-
listische, marxistisch orientierte Jugend-
und Studentenszene.
Am 30. Mai 1925 eröffneten vor der
Laozha-Polizeistation in Shanghai, in der
Studenten inhaftiert waren, britische Sol-
daten das Feuer auf Demonstranten. Es
kommt zu monatelangen Generalstreiks
unter der Führung der Kommunisten
(„Bewegung des 30. Mai“).
Im März 1927 schließlich kontrollier-
ten die Streikenden den Alltag in Shang-
hai vollständig. Einen Monat später
durchkämmte die Nationalarmee unter
der Führung des Kuomintang-Vorsitzen-
den Chiang Kai-shek mithilfe von Mitglie-
dern der Grünen Bande (siehe Exkurs
„‚Großohr Du' und die Grüne Bande“)
die Stadt, unterstellte die chinesischen
Gebiete der Regierung der Kuomintang
und ließ Massenproteste brutal nieder-
schlagen („Massaker von Shanghai“). In-
nerhalb weniger Wochen wurden über
5000 Kommunisten und streikende Ar-
beiter ohne Gerichtsverhandlung exe-
kutiert. Die restlichen Kommunisten flo-
hen aufs Land und verloren mit Shang-
hai ihre wichtigste Wirkungsstätte. Unter
der Herrschaft der Kuomintang erlebte
Shanghai in den folgenden Jahren einen
weiteren Aufstieg.
der 2. JAPAnisch-
chinesische krieg
Die Mandschurei-Krise im Jahr 1931
führte zum 2. Japanisch-Chinesischen
Krieg. Waren die Japaner den Chinesen
in den 1920er-Jahren noch recht freund-
lich gesonnen, so besetzten japanische
Truppen nun die an Rohstoffen reiche
Mandschurei und kontrollierten weite
Teile des Nordostens Chinas. Der letzte
Kaiser der Qing-Dynastie, Xuantong (Pu
Yi), wurde 1932 zunächst als Regent,
1934 dann als Kaiser (bis 1945) einer
Marionettenregierung eingesetzt. Chi-
ang Kai-shek und die Kuomintang nah-
men die japanischen Aggressionen ange-
sichts des immer noch andauernden
Bürgerkriegs gegen die Kommunisten
vorerst hin.
1931 wurden in China japanische Wa-
ren boykottiert. Unter dem Vorwand, ja-
panische Mönche seien in Shanghai
misshandelt worden, griff Japan am 28.
Januar 1932 mit annähernd 70.000 Sol-
daten Shanghai an. Die chinesischen
Truppen konnten den Angriffen der Japa-
ner an der Küste zunächst standhalten,
mussten allerdings bald darauf bis in die
Stadtgrenzen Shanghais zurückweichen.
Eine halbe Million Chinesen floh erneut
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