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»Wo war dieser Tsuruga-Zwischenfall?«
»Na, hier an dem Kraftwerk. Aber das ist ja jetzt schon lange her. So, und jetzt lasst uns den Fisch
grillen!«
Die Küste stieg in der Gegend des Kernreaktors steil an, so dass wir uns über dem Reaktor an den
Hang setzen konnten, nicht weit vom ersten Ring der Stacheldrahtzäune entfernt. Wir öffneten ein paar
Getränkedosen und blickten übers Meer, vor uns die flache weiße Kuppel des Reaktorgebäudes, das in der
Strandlinie lag wie ein gelandetes Raumschiff. Der Himmel war bedeckt, und jetzt am Abend unterschied
sich die grauweiße Farbe des Meeres nur in Schattierungen von der des Atomkraftwerks. Als die Sonne
untergegangen war, strahlte dagegen die Reaktorkuppel als einzige Lichtquelle vor einem tiefschwarzen
Ozean. »Wirklich schön hier«, sagte Akiko und nahm einen Schluck.
»EsistechtetwasBesonderes«,sagteKenjiundrafftesichzumgrößtmöglichenLobauf:»Sowashaben
wir in Tokio nicht.«
Ein Jahr nachdem ich in Fukui gelandet war, musste ich nach Deutschland zurück. Trotz langer Sitzungen
im Zen-Tempel war ich der Erleuchtung nicht nähergekommen, dafür war einfach zu viel passiert. Akiko
studierte in Fukui weiter und suchte dann nach einem internationalen Arbeitgeber. Yusuke machte mehr
schlecht als recht seinen Abschluss. Miguel erhielt seinen Master als Ingenieur. Kenji wurde mit den Wei-
hen seiner Tokioter Edel-Uni von einem Großunternehmen genommen.
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