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Abb. 7.11 Potenziell auf-
tretende Spiegelkonturfeh-
ler bei linienfokussierenden
Reflektorsystemen
flexionsgrades sind 90-95 %. Die Auslegungszeit der Spiegel und damit des Schichtver-
bundes beträgt in der Regel ca. 20 Jahre.
Ein weiterer Aspekt, der bei linienfokussierenden Systemen beachtet werden muss, sind
die Verluste, die durch den Spiegel selbst entstehen (vergl. Abb. 7.11 ). Die Spiegel können
durch falsche Justierung den Absorber nicht erreichen oder die Einstellung Absorber und
Spiegel ist nicht aufeinander abgestimmt, was auch durch Umwelteinflüsse während des
Betriebs entstehen kann. Auf der Spiegeloberfläche können Verunreinigungen oder ferti-
gungsbedingte Fehler zu Fokussierungsverlusten führen. Aber auch die Nachführungsein-
richtungen können zu einem inkorrekten Strahlverhalten führen. Ein letzter Aspekt, der
insbesondere Parabolrinnen betrifft, ist die Frage der Spiegelkonturfläche. Auch wenn die
Parabolrinnen in Segmenten gefertigt werden, kann es durch Transport, Montage oder
bereits bei der Fertigung zu kleinsten Fehlern bei der Konturgestaltung kommen, die die
Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems beeinflussen. Da die Segmente deutlich größer sind
als die eines Fresnelkollektors, wirken sich diese Fehler stärker aus. Letztlich ist dieser
Fehleraspekt, der in Zusammenhang mit der Fertigung der relativ großen Elemente steht,
zusammen mit der durch die Größe entstehenden zusätzlich erforderlichen Absicherung
infolge von Windkräften einer der Gründe, weshalb Fresnelanlagen zunehmend häufiger
betrachtet werden. Die Abb.  7.11 zeigt schematisch die durch die Reflektorfehleinstellung
entstehenden Fehler, die detailliert im Abschnitt Spiegel und Spiegelfeldauslegung (6.5)
nochmals quantitativ diskutiert werden.
Bei den gegenwärtig sich im Betrieb befindlichen linienfokussierenden Systemen nut-
zen die leistungsstärksten Kraftwerkseinheiten das Parabolrinnenkonzept. Die Tab.  7.2
zeigt eine Liste nach dem Parabolrinnenkonzept arbeitender solarthermischer Kraftwer-
ke. Als primäres Wärmeübertragungsmedium scheint sich Öl durchgesetzt zu haben,
mit denen Temperaturen im Dauerbetrieb von bis zu ca. 400 °C realisierbar sind. Bezüg-
lich der Speichermedien zeichnen sich mehrere von der Einbindung in den Kraftwerks-
park der Umgebung abhängige Konzepte ab. Zum Ausgleich kurzzeitiger Schwankungen
(bis ca. 1/2 Stunde) oder bei Einbindung in ein Hybridkraftwerk zeigen Dampfspeicher
einen guten Wirkungsgrad. Bei möglichst langer täglicher Nutzung solarer Einstrahlleis-
tung haben sich flüssige Salzspeicher vor allem in den spanischen Kraftwerken durch-
gesetzt.
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