Solarthermische Niedertemperatursysteme - Thermische Solarenergie: Grundlagen, Technologie, Anwendungen - page 447

Tab. 6.5 Typische Brauchwasserbedarfswerte eines Einfamilienhauses und damit korrelierende
Brauchwasserspeichervolumina und Bruttokollektorfläche bei Annahme einer 70 %-igen Deckung
durch Solarthermie, einer optimalen Südausrichtung des Kollektors unter einem Winkel β = 45°
Täglicher Brauchwasserbedarf
(l/Tag mit ca. 50 °C)

Volumen des Brauchwasser-
speichers (l)

Bruttokollektorfläche eines
Flachkollektors (m 2 )

− 100 200 4

− 200 400 6

− 300 500-750 8-12

− 400 750-1000 12-16

A1:2006-12 2006 ) (DIN V 4701-10 Beiblatt 1 2007 ) sowie DIN EN 832 (DIN EN 832:
2003-06 2003 ) geregelt. Der Heizwärmebedarf von Gebäuden unterliegt einer Vielzahl
äußerer Einflussfaktoren:

• klimatische Verhältnisse;
− jahreszeitlicher Verlauf der Außentemperatur,
− Windeinwirkung,
− Sonneneinstrahlung,
• Gebäudekonzept;
− Wärmedämmung,
− Fensterflächenanteil,
− Geschossanzahl,
− Lage des Gebäudes innerhalb der Bebauung,
• Nutzungsbedingungen (werden vom Nutzerverhalten vorgegeben);
− Verlauf der gewünschten Raumtemperatur,
− Art der Nutzung,
− Anzahl der Nutzer,
− Lüftungsverhalten.

Die Berechnung des Norm-Wärmebedarfs Q N eines Gebäudes setzt sich additiv aus dem
Norm-Transmissionswärmebedarf Q T und dem Norm-Lüftungswärmebedarf Q L zusam-
men. Dabei ist der Norm-Transmissionswärmebedarf die Summe der Wärmeströme, die
der Raum durch Wärmeleitung über Wände, Fenster, Türen, Decke und Boden abgibt. Der
Anteil des Lüftungswärmebedarfs errechnet sich aus dem Energiebedarf für das Aufhei-
zen der eindringenden Außenluft auf das Raumtemperaturniveau. Werden die Ergebnisse
jedes einzelnen zu beheizenden Raumes addiert, ergibt sich der Normwärmebedarf des
gesamten Gebäudes, für das die Heizungsanlage auszulegen ist. Ihre ausreichende Bemes-
sung wird dadurch gewährleistet, dass bei der Berechnung des Norm-Wärmebedarfs an-
gemessen niedrige Außentemperaturen (−14 °C in der DIN 4701) und zugehörige Wind-
geschwindigkeiten sowie hinreichend sichere Stoffwerte für die Wärmeleitfähigkeiten der
Baustoffe zugrunde gelegt werden.